Bienvenue! Das Wetter hier in Quebec ist noch schlechter als in New York. Es gießt wie aus Eimern. Macht mir nichts, ich freue mich sehr auf die französischste aller Städte in Nordamerika. Unsere lokale Begleiterin nennt ihre Region „la belle province“, auch zu lesen auf den Nummernschildern der Autos hier.
Aussteigen ist unmöglich. So bleibt nur der Blick aus dem Busfenster.
Kurzer Stopp am Parlamentsgebäude muss sein. Die Quebecois sind stolz auf ihren französischen Ursprung, nicht wenige wünschen sich noch immer die Trennung vom restlichen Kanada.
Mein Hotel ist zauberhaft, Auberge Sainte Antoine im Hafenviertel der Altstadt, ganz in der Nähe des St. Lorenz-Stroms und in Laufnähe zur Oberstadt. Beim Betreten des Zimmers unter dem Dach läuft leise klassische Musik. Drama, passt zum Wetter.
Heute wollen wir Wale sehen. Der geplante Flug zur Mündung des St. Lorenz-Stroms muss wegen des Wetters ausfallen. Der Regen gibt einfach nicht nach, man sieht kaum die Hand vor Augen. Statt des Wasserflugzeugs nehmen wir den Bus und fahren 3 Stunden stromaufwärts bis Tadoussac. Der Wind peitscht über die Mündung des Stroms. Unser kleines Boot schaukelt mächtig.
Während ich versuche, die Kamera vor dem Regen zu schützen, taucht auf der anderen Seite ein Finnwal auf und sofort wieder ab. Diese hier waren geduldig mit mir.
Auf dem Rückweg ein Anflug von Sonnenschein! Schön ist die Gegend nördlich des Stroms. Kleine Dörfer, wenig los, sattes Grün. Der klassische Traum von Kanada – See, Hütten, Bären, Wälder.
Kurz vor Quebec steht die mächtige Basilika der Heiligen Anna. Der Wallfahrtsort wird jedes Jahr von einer halben Million Gläubigen besucht.
Nach soviel Glanz bin ich gespannt auf das urige Abendessen in einem der ältesten Ahornsirupbetriebe Kanadas.
Von High Tech keine Spur. Alles wird wie vor 100 Jahren von Hand gemacht.
Am letzten Tag meiner Teil-Weltreise erbarmt sich der Wettergott und zeigt mit Quebec endlich mit ein paar Sonnenstrahlen. Ein paar, wohlgemerkt.
Von der Oberstadt schaue ich hinunter auf den mächtigen Strom.
„Mein Teil“ der Weltreise endet hier. Während ich durch die Gassen Quebecs schlendere, sind die anderen Gäste mit dem Privatjet schon auf dem Weg nach Alaska zu den Bären…Hoffentlich ist dort das Wetter besser!
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Gerade mal 5 Tage sind vergangen seit unserem Start auf Sylt. Die vielen intensiven Eindrücke von New York und Quebec konnte ich so genießen, weil die erfahrenen Begleiter uns Zugang zu Orten und Erlebnissen verschafft haben, deren Besuch normalerweise weit aufwändiger wäre. Weil ich mich um nichts kümmern musste und es doch maßgeschneidert für mich war.
Und das komfortable, unkomplizierte Reisen im Privatjet werde ich sehr lange in Erinnerung behalten. So wie die Empfehlung der Chefreiseleiterin bei der Landung: „Was Sie in Quebec nicht benötigen, lassen Sie einfach an Bord. Der Jet wartet ja hier auf uns“.
Viele Grüße,
Beate Arnold
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