Dieses Mal wollen wir den nördlichen Teil der Küstenstraße entdecken – also auf nach San Francisco und dann immer nordwärts! Unser Abenteuer kann beginnen.
San Francisco ist immer wieder schön zu besuchen (vor allem im Sonnenschein!), die Innenstadt ist überschaubar, vieles können wir zu Fuß entdecken, anderes mit unserem Mietwagen. Auf geht es am ersten Tag zu den vermeintlichen Höhepunkten der Stadt. Wir wandern zur ersten Orientierung zum Telegraph Hill – von hier oben haben wir eine herrlich Aussicht auf die Stadt, die Bay- und Golden Gate Bridge, Alcatraz zum Greifen nah… Wir machen uns auf in die Stadt, schlendern durch Chinatown, Fishermans Wharf, Downtown, den Hafen – es gibt viel zu entdecken. Die einzelnen Kieze mit Straßencafés, Parks und immer wieder diesen wunderschönen Häusern.
Die besten Burger der Stadt essen wir im Flipper`s auf der Hayes Street. Keine Touristenfalle, Menschen aus der Nachbarschaft bunt gemischt – freundlich und sagenhaft lecker. Schaut mal hier:
Für den zweiten Tag steht der Besuch von Alcatraz auf unserem Programm. Die Karten haben wir uns vorab besorgt (was auch gut war, denn Vorort sind die kommenden 5 Tage ausgebucht und die „Stand By Line“ ist lang). Also rauf aufs Boot, Leinen los und auf zum wohl berühmtestem Gefängnis der USA. Mit einem Audioguide erkunden wir den geheimnisvollen Bau – kaum vorstellbar, was hier alles schon passieret ist. Und die Aussicht auf die Stadt und die Brücken ist unvergessen.
Im Anschluss fahren wir noch über die Golden Gate zu einem Aussichtspunkt – hier liegt uns die wunderschöne Brücke zu Füßen mit San Francisco im Hintergrund, was für ein Anblick. Der Dunst zieht rein, es wird kühl und geheimnisvoll.
Jetzt startet der wahre Teil unseres Road Movies: Wir verlassen San Francisco in Richtung Norden – unser Ziel ist der Redwood Nationalpark. Ich bin sehr gespannt, wie groß die Bäume wirklich sind. Im Internet lesen wir atemberaubendes. Da es im Nationalpark keine Unterkünfte gibt, verbringen wir die kommende Nacht in Eureka – was für eine Perle. Unser Motel liegt nah am Stadtzentrum, gleich nach dem Check-In erkunden wir die Stadt, bekannt für ihre alten Holzhäuser. Abends laden wir zufällig in einer Trucker Bar – wie wunderbar. Wir sind gefragte Gesprächspartner, es werden Geschichten bis spät in die Nacht erzählt. Diese Momente machen die Reisen in die USA so einmalig…
Am kommenden Morgen geht es nun los zu den „großen Bäumen“. Und siehe da – WAHNSINN! Viele der mehrere 100 Jahre alten Bäume sind nahezu 100 Meter hoch, riesige Farne, schmale, verschlungene Wanderwege nur für uns. Da die Amerikaner eher bequem sind, haben wir den Wald nach 5 Minuten nur für uns. Der Wind rauscht durch die Baumkronen, die Sonne scheint durch, Dunst steigt auf – was für eine Kulisse. Wir unternehmen mehrere Wanderungen, genießen die Natur und Stille – und kommen geschafft zu unserem Auto zurück.
Weiter geht es in Richtung Norden und wir kommen nach Oregon. Hier wird die Küste schroffer und die Besiedelung dünner. Auf dem Weg kommen wir durch einen kleinen Ort mit Motels – hier bleiben wir die kommende Nacht. Zum Dinner gibt es Fisch, wie sollte es anders sein an der Küste.
Bevor es weiter nach Seattle geht entscheiden wir uns für einen Abstecher nach Portland. Ob man Portland gesehen haben muss kann ich nicht sagen. Aber wir hatten einen schönen Nachmittag in der Stadt. Die „demokratische“ Stadt im republikanischen Oregon – und das steht ihr gut zu Gesicht. Entspannte Atmosphäre auf den Straßen, viele Galerien und Restaurants und die schönste historische Brücke, die ich je gesehen habe.
Am nächsten Tag fahren wir weiter nach Seattle, unser Ziel. Hier besuchen wir Freunde und erleben die Stadt von der nicht touristischen Seite. Lernen Einheimische auf dem Hundespielplatz kennen, essen vor den Toren Stadt im Sonnenuntergangslicht lokale Speisen (keine Burger!) und erleben eine sehr entspannte Stadt die auf den ersten (und auch zweiten) Blick sehr europäisch wirkt.
Aber auch sehr amerikanisch – hier begann der Feldzug von Starbucks um die Welt. Die „Mutter“ aller Starbucks finden wir hier. Und wie sollte es anders sein: es ist gnadenlos voll.
Schade, aber auch diese Reise geht leider zu Ende. Was bleibt ist das Gefühl, wieder zurück zu wollen in dieses wunderbare Reiseland!
Ihr Jörg Kästner