Wie reist man durch Kuba, wenn man viel vom Land sehen möchte? Unsere Kunden Ernst und Ulrike B. aus Hamburg testeten nahezu alle Fortbewegungsmittel.
Als das Flugzeug nach dem langen Flug in Varadero landete, hatten wir nicht nur verschiedene Zeitzonen, sondern auch den kalten, grauen deutschen Winter hinter uns gelassen. Angenehme 25° Außentemperatur wehten uns entgegen, als wir das Flughafen-Gebäude verließen und auf unseren wartenden Privat-Transfer in Richtung Havanna zugingen. Leider war es schon dunkel, so dass wir vom Land recht wenig sahen auf den nicht einmal zwei Stunden Fahrt in die Hauptstadt Kubas.
Das Hotel Saratoga in seinem traditionellen Stil erwartete uns bereits. So genossen wir noch ein wenig den milden Abend auf der Dachterrasse des Hotels, unter uns hörten wir das pulsierende Leben Havannas. Herrlich.
Am nächsten Morgen erschien wie angekündigt der Transferbus, um uns zum Flughafen zu bringen, von dem wir unser nächstes Ziel, Cayo Guillermo, erreichen wollten. Dass unser Flug einen Zwischenstopp in Holguin einlegen sollte, hatte der Flughafen nicht angekündigt. So erreichten wir den Flughafen Cayo Coco halt etwas später als erwartet.
Von dort ging es in unser Hotel, das Melia Cayo Guillermo. Eine gute Wahl. Die Anlage ist zwar nicht mehr ganz neu, wird aber permanent gepflegt. Das Personal ist sehr freundlichen und bemüht, den Gästen alle Wünsche zu erfüllen. Kuba ist ein sozialistisches Land, das muss man sich vor seiner Reise klar machen und auch während der Reise immer wieder vor Augen führen. Umso erstaunlicher, welche Vielfalt an Speisen das Melia Cayo Guillermo an seinen Büffets und in den Restaurants anbietet. Die Tage und Abende vergingen schneller als erhofft. Wir genossen die Anlage und den feinen, weißen Strand bei Temperaturen von tagsüber immer mindestens 20 Grad, meist strahlendem Sonnenschein und einer steten Brise vom Meer.
Als die World of TUI unseren Mietwagen telefonisch direkt bei der Cubacar-Station im Nachbarhotel reservierte, gab es dort nicht einmal Papier, um ein Bestätigungsfax nach Berlin zu schicken. Aber natürlich stand die Reservierung trotzdem und vor der Tür der kleinen Mietwagenstation wartete schon unser Auto. Miguel, der lokale Repräsentant von Cubacars war immer noch völlig aus dem Häuschen, dass jemand aus Berlin direkt bei ihm in Cayo Guillermo angerufen hatte, um ein Auto zu reservieren!
Mit unserem chinesischen Geely-Kleinwagen verließen wir die Cayos nun Richtung Trinidad. Unterwegs sahen wir deutlich mehr Pferdefuhrwerke als PKW. An vielen Ecken standen Kubaner, die darauf warteten mitgenommen zu werden, bspw. von einem der zahlreichen Lastwagen, die den öffentlichen Nahverkehr unterstützen. 50 Leute auf der Pritsche eines Mulden-Kippers würden einen deutschen Polizisten an den Rand des Herzinfarkts bringen, ein kubanischer Polizist freut sich nur über die hervorragende Mitfahrgelegenheit. Nach einer sehr eindrucksvollen Fahrt durch spannende Landschaften und unterschiedliche Ortschaften erreichten wir am Nachmittag Trinidad und das Hotel Iberostar Grand, eine im Kolonialstil gehaltene Insel der Ruhe inmitten eines pulsierendes Städtchens, das gerade ein großes Jubiläumsfest feierte. Von der guten Laune ließen wir uns mitreißen, feierten nachts mit den Einheimischen und absolvierten am nächsten Tag das Besichtigungsprogramm.
Am nächsten Morgen ging es weiter Richtung Cienfuegos und dort in das Hotel La Union, ein Haus mit langer Geschichte und einer großen Dachterrasse. Es liegt angenehm zentral in der Innenstadt, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in nächster Nähe. Eine Tag und eine Nacht reichten uns persönlich aus, um die zum UNESCO Weltkulturerbe gehörende Stadt zu entdecken.
Für Havanna hatte die World of TUI uns das Iberostar Parque Central gebucht, das extrem verkehrsgünstig, in unmittelbarer Nähe zum Kapitol liegt. Die Atmosphäre im Hotel ist quirlig, international und weltoffen. Die Architektur des Hauses kombiniert gekonnt klassische kubanische Elemente mit der unaufdringlichen Eleganz internationaler Luxus-Hotels. Hier konnten wir auch direkt unseren Geely abgeben, sehr praktisch. Zu Fuß und mit den verschiedensten Taxi-Formen, die von der Fahrrad-Rikscha über drollige Coco-Taxis und mehr oder weniger gut erhaltene Ladas, Hyundais oder chinesische Limousinen bis hin zu den bekannten Straßenkreuzern reicht, erkundeten wir Havanna. Ein Besuch im Revolutions-Museum half uns, die Geschichte des Landes zu verstehen. Kleine Teile Havannas sind bereits restauriert und lassen erahnen, welche Pracht in dieser Stadt schlummert. Viele Straßenzüge präsentieren sich aber auch wirklich desolat. Der Fröhlichkeit der Einwohner kann all das nichts anhaben. Überall ist Musik, Lebensfreude und Freundlichkeit. Hoffentlich bleibt es noch lange so, dass man als Tourist ohne Bedenken jeden Winkel der Stadt betreten und erforschen kann.
Nach drei herrlichen Tagen holte uns ein Privat-Transfer im Hotel ab. Er war so früh, dass wir unterwegs noch Pausen machen konnten, in denen uns der Fahrer herrliche Panoramen seiner Heimat zeigte. Vor dem Flughafengebäude genossen wir noch die langsam untergehende Sonne mit ihren wärmenden Strahlen, wohlwissend, dass uns keine 12 Stunden später in Deutschland Minus-Grade empfangen würden.