Ich war so gespannt auf diese Reise. Vor 5 Jahren habe ich die MS Europa 2 einmal besichtigt, aber nicht alle Bereiche anschauen können. Schon damals war ich begeistert von dem Schiff.
Qatar Airways sollte mich via Doha nach Colombo bringen. Der Flug in der Economy Class war sehr angenehm und der Sitzabstand großzügig. Das Umsteigen klappte problemlos, am nächsten Morgen war ich schon auf Sri Lanka angekommen. Hier sollte es ja nach einer kurzen Stadtbesichtigung direkt auf die MS Europa 2 gehen.
Somit hatte ich mich für das kostenfreie Transit Visum entschieden. Die meisten Gäste, die am Internationalen Flughafen von Colombo landen, verbringen ihren Urlaub auf der Insel. So war der Beamte bei der Einreise ganz überrascht, dass ich Sri Lanka in weniger als 10 Stunden schon wieder verlassen würde. Schade eigentlich, da ich das erste Mal in Sri Lanka bin. Aber mit dem Ziel vor Augen, die kommenden Tage auf dem besten Kreuzfahrtschiff der Welt (laut Berlitz Cruise Guide) zu verbringen …
Die Einschiffung war am Nachmittag, vorher besuchten wir einen kleinen Tempel und verschiedene bunte Märkte in der Altstadt von Colombo. Nach der weiten Reise merkte ich die Müdigkeit, die hohe Luftfeuchtigkeit trug auch dazu bei. Gut, dass das Gallery Cafe mit einem kleinen schattigen Innenhof unser Lunch – Domizil war. Eine Oase im regen Treiben dieser Metropole. Das vegetarische Sandwich war köstlich.
Ich wollte nun unbedingt auf die „schönste Yacht der Welt“. Plötzlich konnte ich aus dem fahrenden Bus zwischen den Hafenanlagen den Kamin mit dem Logo von Hapag Lloyd Cruises erspähen. Nun war jegliche Müdigkeit verflogen! Da war sie und wirkte zwischen den großen Containerschiffen im Hafen von Colombo relativ klein. Mit maximal 500 Gästen an Bord zählt sie nicht ohne Grund zu den schönsten Yachten der Welt.
Unser Check-In ging schnell und unkompliziert. Das ganze Team war sehr freundlich und bot allen Gästen ein herzliches Willkommen. Was verbirgt sich hinter dem Slogan „Entspannter Luxus“? Das wollte ich in den nächsten Tagen herausfinden. Der Weg von der Rezeption zu meiner Kabine war leicht zu finden und dennoch wurde ich von einer freundlichen Hostess begleitet.
Eine Ocean Suite auf Deck 7 sollte für die nächsten 4 Tage mein Zuhause sein. Mein Koffer war schon auf der Kabine – kaum zu glauben, wie die Mitarbeiter das in der kurzen Zeit geschafft haben.
Es zog mich auf die großzügige Veranda. Ich war erstaunt, dass außer den beiden Stühlen auch noch ein Liegestuhl bereit steht.
Hierfür ist auf vielen anderen Schiffen gar kein Platz. Meine Ocean Suite ist mit 28 qm und 7 qm Veranda auch sehr groß bemessen. Die Farbgestaltung mit den zarten Brombeer – Tönen gefällt mir gut. Der Vorteil dieser Kategorie ist, dass der Tag mit einem fantastischen Ausblick beginnen kann. Die Bäder haben alle über ein Tageslicht. Ich war angekommen und fühlte mich sehr wohl! Jetzt war ich aber langsam hungrig. Unser erster Abend war im Tarragon Restaurant vorgesehen.
Dieses kleine, einer französischen Brasserie nachempfundene Restaurant, ist für manche Kunden alleine eine Reise auf der MS Europa 2 wert. Und spätestens nach diesem Abend weiß ich warum: Frisch gebackenes Brot mit feinster französischer Butter zum Beginn. Fangfrischer Fisch im Anschluss. Genießer wie ich kommen hier voll auf ihre Kosten! Ich war begeistert und ein köstliches Dessert rundete das Dinner ab.
Die insgesamt 7 Gourmet – Restaurants der MS Europa 2 bieten eine unglaubliche kulinarische Vielfalt. Ich freue mich auf die Herausforderung, in den nächsten Tagen alle zu probieren.
Viele Gäste waren von der langen Anreise erschöpft und entschieden sich ins Bett zu gehen. Ich jedoch wollte unbedingt das Auslaufen aus dem Hafen von Colombo miterleben. Und hierfür gibt es natürlich keinen besseren Platz als die Sansibar am Heck des Schiffes.
Ein heftiges Gewitter war im Anzug. Der Kapitän informierte uns über Lautsprecher, dass die Nacht etwas unruhig werden könnte. Grelle Blitze erhellten den Hafen und heftiger Regen setzte ein. Und dennoch legte die Europa 2 pünktlich zu stimmungsvollen Klängen ab. Ein beeindruckendes Schauspiel, das ich auf einem Video festgehalten habe. Mittlerweile war es weit nach Mitternacht und ich konnte mich nur noch mit Mühe wach halten. Es war also Zeit für die erste Nacht in meinem neuen Domizil.
Die Nacht verlief ruhiger als erwartet und am nächsten Morgen werde ich von den Sonnenstrahlen geweckt. Zeit für das Frühstück, denn um 10:00 Uhr war unsere Schiffsbesichtigung geplant.
Ich entschied mich für das a la Carte Frühstück im Restaurant Weltmeere. In dieser angenehmen Atmosphäre könnte ich gerne noch länger mein Frühstück genießen. Und die Eggs Benedict waren hervorragend.
Eine Schiffsbesichtigung gibt einen sehr guten Überblick über die unterschiedlichen Kabinen – Kategorien. Alternativ zur Ocean Suite steht die gleichgroße Veranda Suite zur Verfügung, die Unterschiede sind minimal. Besonders interessant finde ich die Familien Appartements. Zwei Kabinen sind mit einer Verbindungstür verbunden und die Kabine ist kindgerecht eingerichtet. Ein Sicherheitsschloss verhindert, dass Kinder selbständig die Verandatür öffnen können. Diese Kategorie ist wirklich optimal für Familien. Übrigens, auf der MS Europa 2 werden die Kinder schon ab 2 Jahren betreut! Es gibt auch besonders ausgewählte Familienreisen.
Ein echtes Highlight ist das Ocean Spa. Auf großzügigen 800 qm Fläche bieten sich viele Möglichkeiten für die persönliche Vitalisierung von Körper, Geist und Seele. Und zwar mit fantastischer Aussicht auf das weite Meer.
Ein Besuch auf der Brücke darf natürlich bei der Schiffsbesichtigung nicht fehlen. Sehr beeindruckend, mit welcher Technik und nautischen Kenntnissen unser Kapitän das Schiff durch die schwierigen Gewässer vor der Indischen Küste steuert. Besonders die vielen kleinen Fischerboote erschweren hier das Manövrieren. Beeindruckend!
Nun heißt es schon bald Lunch time. Für welches Restaurant entscheide ich mich? Bei dem schönen Wetter fällt die Entscheidung nicht schwer. Es geht in den Yacht Club am Heck der MS Europa 2. Bei einer angenehmen Brise lässt es sich im Schatten gut aushalten. Gegrillter Fisch und etwas Salat und zum Abschluss hausgemachtes Eis. Langsam verstehe ich, was sich hinter der Philosophie der MS Europa 2 „Luxus und Leichtigkeit“ verbirgt. Die See ist glatt und ich könnte fast vergessen, dass ich mich mitten im Indischen Ozean befinde.
Ich lasse den Blick in einem der wunderschönen Daybeds in die Ferne schweifen. So könnte es weiter gehen. Nun weiß ich, warum unsere Kunden manchmal gar nicht nach der Route fragen. Das Schiff ist das Ziel!
Keine Spur von überfüllten Sonnendecks und Menschen, die auf einen Platz im Restaurant warten. Es gibt so viel individuellen Freiraum und die Ruhe gibt mir schon nach nur einem Tag an Bord das Gefühl von Erholung.
Es ist 16:00 Uhr und ich erinnere mich plötzlich an die Worte der netten Kellnerin von gestern Abend. Sie meinte, egal wie kurz man auf dem Schiff ist, nachmittags gehören die Waffeln am Pool zum Pflichtprogramm einer jeden MS Europa 2 – Reise.
Aber ich hatte doch heute Mittag im Yacht Club schon zwei Kugeln Eis, egal – ich genieße die Waffel mit Puderzucker, als wäre sie gerade frisch von meiner Mutter zubereitet worden. Entspannter Luxus sieht also so aus. Und das alles in zwangloser Atmosphäre und ohne Sorge, die Krawatte für das Captain´s Dinner vergessen zu haben.
Die Philosophie „Luxus und Leichtigkeit“ überzeugt mich schon nach kurzer Zeit an Bord. Der lockere, aber stets höfliche Umgang zwischen Personal und Gästen ist sehr angenehm. Man findet schnell sein Lieblingsrestaurant oder Lieblingsplatz, ob in der Sansibar (der jüngeren Schwester von Deutschlands berühmtesten Strandlokal) oder in der gemütlichen Belvedere Lounge.
Die Zeit vergeht viel zu schnell. Schon sind wir in Mumbai angekommen.
Die Tage auf der MS Europa 2, die vielen netten Begegnungen und natürlich die fantastischen Sonnenuntergänge werden mir in Erinnerung bleiben. Flexibel wie eine Yacht und entspannt wie ein Resort ist – das ist die MS Europa 2.
Viele Grüße,
Euer Thomas Haag