Ein Sonntagmorgen in Zentralvietnam, 07:00 Uhr. Ich erwache in einem riesigen Himmelbett zwischen Bergen von Kissen. Das Bett gehört zu einer der schönen Villen des The Nam Hai Resorts und ich gehöre für einige Tage in dieses Bett! Herrliche Aussichten.
Kurzer Blick nach draussen: Stürmische See, Baden heute nicht erlaubt. Macht nichts, ich will nach Hoi An. Mit der Fahrt in die 5 km entfernte berühmte Stadt wechselt auch das Ambiente: von edlem Asia – Design mit frischen Düften überall geradewegs hinein ins wahre Leben.
Auf der halben Stecke zwischen Hanoi und Saigon liegt Hoi An. Sehr malerisch am Thu Bon Fluss, etwa 3 km vom Strand entfernt und umgeben von Reisfeldern.
Was für ein charmanter Ort. Wie ein Freiluftmuseum wirkt das Weltkulturerbe-Städtchen auf mich. Seine Geschichte reicht mehr als 2000 Jahre zurück, als die ersten Seefahrer aus China und Arabien hier zu siedeln begannen. Und ganz schnell ist klar: Das ist für mich Vietnam. Unbeschadet von Besatzung und Krieg hat die Stadt offenbar darauf nur gewartet, nach vielen Jahren wieder zum Liebling von Vietnam – Besuchern zu werden.
Die historische Altstadt ist klein und gut zu Fuss zu erkunden. Überall freundliche Menschen, die sich längst an die Neugierigen aus aller Welt gewöhnt haben.
Auf wenigen Quadratkilometern scheint hier eine ganz eigene Welt aus asiatischen Traditionen und europäischen Bräuchen entstanden zu sein. Kaffeehäuser mit feinen Törtchen markieren den französichen Einfluss, Garküchen mit allerlei Gedünstetem machen Appetit auf die vietnamesische Küche. Dazu an jeder Ecke es Maßschneider, die schnell und gut arbeiten. Selbst Schuhe kann man sich hier auf Wunsch fertigen lassen.
Viele der etwa 800 historischen Häuser am Fluss sind für Besucher geöffnet. Ein Schild am Hauseingang weist darauf hin, dass man hier willkommen ist:
Der Innenhof ist kühl und verbindet die beiden Hausteile. Schnickschnack gibts hier nicht.
Schon ist man mitten drin im Familienleben: Die junge Frau nickt uns kurz zu, bevor sie sich weiter um das Essen in der kleinen Küche kümmert. Und dabei ihren Blackberry nicht aus den Augen lässt.
In der Stadtmitte liegt Hoi Ans berühmter Markt. Gehandelt wird hier mit allem, es ist stickig und laut, frisches Gemüse und schräge Blumengebilde werden ebenso verkauft wie Ente, Gans und Huhn. Lebendig übrigens.
Niemand kauft hier übrigens Gemüse im Ganzen, wie z.B. ein Bund Lauchzwiebeln. Man sagt einfach an, wofür die Zwiebeln benötigt werden, schon werden sie geschnitten, geraspelt, gekringelt und dann frisch verpackt.
Warum Hoi An nun das Paradies der Lampions ist, habe ich nicht rausfinden können. Sicher ist nur, dass es wohl nirgends sonst auf der Welt so viele schöne handgemachte Lampions gibt, die man abends auch gern in alle Bäume der Stadt hängt. Wie schade, dass mein Koffer nur 23 kg wiegen darf…
Zurück im Nam Hai beschließen wir zu lernen, wie man vietnamesische Frühlingsrollen richtig wickelt – was für ein Spass. Das Personal der großen Showküche ist genauso amüsiert wie wir.
Die Tage vergehen rasend schnell, sehr schade. Also muss ich unbedingt wiederkommen. Hierher, in die Mitte von Vietnam, wo Moderne und Tradition gut miteinander umgehen.
Viele Grüße von Beate Arnold