Noch kenne ich sie nicht, die arabische Welt. Ich habe die Bilder gesehen von der expandierenden, modernen Hauptstadt der Emirate Abu Dhabi und die Geschichten gehört, vom märchenhaften Sultanat Oman mit seiner geschichtsträchtigen Vergangenheit.
„As-Salaam Alaikum“ Oman – der Flug mit Air Berlin war sehr entspannt – eine komplette Mittelreihe für mich allein ist schon einiges wert, wo die Sitzabstände in der Economy Class doch eher dürftig sind.
Am Flughafen Muscat gelandet, heißt es erst einmal ein wenig aklimatisieren. Bei 35 – 40 Grad nicht ganz einfach – langsam starten und das Hotel Shangri-La’s Barr Al Jissah Resort und Spa erkunden.
Dies ist der Blick aus meinem Zimmer im Al Husn (Palast), dem luxuriösten Teil des Shangri-La Resorts, auf eine der privaten Badebuchten.
Sowohl im Oman als auch in Abu Dhabi besitzen nur die Hotels eine Lizenz zum Ausschank von Alkohol. Daher befindet sich der Großteil der Restaurants in den Stadthotels. Am Abend geht es in das bekannte The Chedi Muscat zum Dinner. Stil und Design des Hotels sind einzigartig, modern und sehr ansprechend. Das Dinner besteht aus gemischten Spezialitäten, orientalisch und mediterran.
Ein wirklich langer Tag geht mit dem Rauschen der Wellen auf dem Balkon zu Ende.
Auch wenn es manchmal die Erholung im Urlaub etwas einschränkt, früh Aufstehen ist für Bootsausflüge sehr zu empfehlen. So mache ich mich 8 Uhr am nächsten Morgen auf zum Dolphin Watching. Ich wurde nicht enttäuscht, gleich mehrere Delfinschulen haben Lust zum Springen und Boot verfolgen.
Entlang der Küste gibt es einige bizarre Felsformationen zu sehen.
Am Nachmittag geht es zum Souk von Muscat, um Gewürze und Souvenirs zu kaufen. Rosenwasser, Kardamon, Zimt und Muskatnuss sind die perfekten Mitbringsel für daheim. Die örtlichen Temperaturen sind durchaus rekordverdächtigt. Der überdachte und schattige Souk ist eindeutig ein Highlight von Muscat.
Im Vorbeigehen entdecke ich die 155 Meter lange Yacht des Sultans. Dieses bescheidene Boot ist damit erheblich größer als die MS Bremen. Schon beeindruckend.
Und dazu die passenden Fahrzeuge.
Muscat besitzt keine Altstadt im eigentlichen Sinne. Der Souk und der Sultanspalast am Meer und die Moschee verteilen sich über eine recht große Fläche. Bei Ausflügen sollte dies immer berücksichtigt werden. Unbedingt sehenswert ist die Große Sultan-Qabus-Moschee. Im Gegensatz zur Schaich-Zayid-Moschee in Abu Dhabi, dazu später mehr, ist die Große Sultan-Qabus-Moschee in Muscat nicht ganz so groß und vermittelt ein sehr schönes arabisches, traditionelles Flair.
Neben Muscat ist vor allem das traditionelle Hinterland Omans sehenswert. Ein Abstecher auf die Dörfer führt mich zum Nakhl Fort. Nakhl bedeutet Dattel und schließt auf die Umgebung des Forts inmitten eines riesigen Dattelpalmenhains. Die Festung veranschaulicht besonders eindrucksvoll die traditionelle Lebensweise der Omanis.
Sebastian beim traditionellen Chillen im Nakhl Fort
Ein traditionelles Gericht – das typische und äußerst leckere Shawarma.
Erlebtes in Worte fassen, das ist gar nicht immer einfach. Am Abend habe ich das Glück, einer Lesung des Journalisten Helge Sobik lauschen zu dürfen. Meine Literarurempfehlung in Vorbereitung auf eine Reise in den Oman und die Vereinigten Arabischen Emirate ist die „Reportage Persischer Golf – Sand zu Gold, Wüste zu Geld“ mit wirklich einzigartigen Texten und Erlebnissen. Traumhaft natürlich auch der Rahmen des Abends – die Lesung fand im einzigartigen Hotel Al Bustan Palace statt.
Am nächsten Tag geht es auf nach Abu Dhabi mit Etihad Airways. Ich habe riesiges Glück, die Maschine ist überbucht. Daher genieße ich die 45 Minuten Flug in der Business Class. In Abu Dhabi ist alles anders – Tradition weicht den modernen Wolkenkratzern und Hotelresorts, aus einsamer Wüste wird Großstadt.
Mein exklusives Zuhause wird für die nächsten Tage das Hotel Park Hyatt Abu Dhabi auf Saadiyat Island. Die Bilder sprechen für sich – ein rundum perfektes Strandresort!
Saadiyat Island ist eine natürliche Strandinsel mit einem traumhaften Strand. Von hier können alle Attraktionen Abu Dhabis wie die Corniche, Ferrari World oder die Formel 1 Rennstrecke innerhalb einer halben Stunde erreicht werden, Taxis sind äußerst erschwinglich. Durch den natürlichen Strand ist die Wasserqualität ausgesprochen gut – ein Top-Badeziel im arabischen Raum.
Ein erster Ausflug nach Abu Dhabi Stadt führt mich auf das Observation Deck des Jumeirah Emirates at Etihad Towers. Ein idealer Punkt um einen Überblick zu bekommen und einen Kaffee zu genießen.
Hier hat man den besten Blick auf das teuerste Hotel der Welt – das Emirates Palace.
Abends geht es in das benachbarte The St. Regis Saadiyat Island Resort zum Dinner. Das klassische Luxusresort ist größer als das Park Hyatt, liegt aber am gleichen traumhaften Strand und ist eingebettet in eine sehr schöne Golfanlage. Besonders überzeugend ist das Fine Dining in einem der Restaurants. Hier ein paar Appetizer:
Ausgeruht und gestärkt geht es am nächsten Morgen mit dem Jet nach Sir Bani Yas Desert Islands. Die Insel ist ein Refugium für eine Reihe von Gazellen und Antilopen, welche auf der arabischen Halbinsel immer seltener werden. Auch einige Giraffen, Reitpferde und Leoparden haben hier ihr Zuhause gefunden. Ich persönlich finde die künstliche Bewässerung und die aufwendige Fütterung der Tiere nicht optimal. Manchmal ist weniger vielleicht auch mehr, aber das ist ja eine Geschmacksfrage.
Reisende, die etwas ganz Besonderes, Abgeschiedenes mit der Anmutung von afrikanischer Savanne suchen, kann ich die Anantara Sir Bani Yas Island Al Yamm Villas sehr empfehlen. Diese kleine, sehr detaillverliebte Anlage öffnet in Kürze. Die sehr geschmackvoll eingerichteten Villen bieten viel Ruhe und Privatsphäre!
Den Abend verbringen wir wieder in Abu Dhabi. Eine Stipvisite im Emirates Palace darf auf gar keinen Fall fehlen. Auf der Treppe zum Palasttor verschlägt mir der Blick auf die Etihad Towers die Sprache.
Die Anreise zum Palast erfolgte früher mit Kutsche und Pferd, heute stilgrecht mit dem Lamborghini.
Im Inneren strahlt und funkelt alles, echtes Gold soweit das Auge reicht.
Am letzten Tag geht es zur Schaich-Zayid-Moschee, der drittgrößten Moschee der Welt. 40.000 Gläubige kommen hierher zum Gebet. Der späte Nachmittag ist perfekt für einen Besuch. Unglaubliches Licht und die untergehende Sonne über den Kuppeln.
Noch ein Tipp: In der Austellung Manarat Al Saadiyat kann jeder sehen, wie sich Abu Dhabi in den nächsten Jahren verändern wird. Ich sage nur Louvre, Guggenheim und jede Menge mehr. Es bleibt also interessant und trotzdem hoffe ich, dass die Ruhe am Strand von Saadiyat Island nicht weichen wird.
Eine schöne und interessante Zeit und zwischen Tradition und Moderne geht zu Ende.
Sebastian Heinrich
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