Man mag es kaum glauben; ich war noch nie in Österreich. Irgendwo und irgendwann muss man ja anfangen – ich entschied mich für Wien. Eigentlich ein Witz, wie schnell man von Berlin aus in Wien sein kann – fast schneller als in der Münchener City. Der Flug dauert eine Stunde, der Flughafen in Schwechat ist sehr übersichtlich, der Transfer in die Stadt mit der S-Bahn dauert nur 25 Minuten. Ich beziehe mein Zimmer im Best Western Premier Kaiserhof unweit des Karlsplatzes. Später erst werde ich verstehen, wie toll die Lage wirklich ist. Das Hotel ist wärmstens zu empfehlen, das Frühstück ist einmalig – täglich wechselnde Gerichte, ob Ei, Kaiserschmarrn, Waffeln oder frischem Obst.
Den restlichen Tag verbringe ich mit einem kleinen Spaziergang und dem Verzehr eines obligatorischen Wiener Schnitzels im Gasthaus Ubl am Abend.
Mein Plan für den darauffolgenden Tag ist natürlich das typische Touristenprogramm – der Stephansplatz mitsamt Stephansdom. Wer kein Problem mit engen, aus den 50er Jahren stammenden Fahrstühlen hat, dem kann ich die Aussicht vom Dach des Doms nur empfehlen. Die Straßen rund um Stephansplatz und Stephansdom sind gesäumt von allerlei tollen Shopping-Gelegenheiten für jede Geldbörse. Mein persönliches Shopping-Paradies finde ich allerdings erst später am Nachmittag – und zwar in der Mariahilfer Straße. Weniger touristisch, dennoch sehr zentral gelegen, kann man da fast noch ungestörter flanieren und seine Geldbörse erleichtern.
Der Prater ist natürlich ebenfalls Pflicht. Auf dem Weg dorthin mache ich noch einen kleinen Abstecher beim Kunst Haus Wien und beim Hundertwasserhaus, das als Wohnhaus für Menschen aus einfacheren Verhältnissen gebaut wurde. Im Prater angekommen, nach einem kleinen Spaziergang durch die weitläufige Parkanlage, vergnüge ich mich an einigen der Attraktionen; Achterbahn, Riesenrad, und die Wildwasserbahn – ich bin froh, dass bei angenehmen 30°C meine Hose und T-shirt schnell getrocknet sind.
Schönbrunn – Prunk und Prachtbauten en masse. Als Student der Universität Potsdam bin ich einiges an Schlössern gewohnt, aber Schönbrunn stellt vieles in den Schatten. Allein die Größe der Parkanlagen, der dazugehörige Tierpark, die Aussicht über die Stadt vor der Gloriette – man fühlt sich sehr klein und unscheinbar in dieser pompösen Umgebung. Die Räumlichkeiten im Schloss selbst, lassen vermuten wie sich das Leben der Sissi und ihres Kaisers gestaltete. Die Wartezeiten an den Kassen und beim Einlass muss man verkraften können, die Kosten halten sich noch gerade so im Rahmen. Ich empfehle die kleinere Tour der Räumlichkeiten, dadurch bleibt mehr Zeit für die Irrgärten, den Tierpark und die Gloriette.
Am Sonntag geht es mit dem Schnellboot über die Donau nach Bratislava. Die Hauptstadt der Slowakei ist nur 1,5 Stunden entfernt! Der Ausflug lohnt sich allemal – die Altstadt ist wunderhübsch, fast mittelalterlich und das Essen ist ausgezeichnet. Vielleicht hat man Glück; in einigen der kleinen Souvenir- oder Kleidungsläden sind die Preise weit unter Wien–Niveau. Zurück in Wien, besuche ich einen typischen Heurigen. Unweit des Stephanplatzes befindet sich der 12 Apostelkeller, das Tafelspitz war lecker, das Ambiente sehr speziell und interessant.
Den letzten Tag meiner Reise verbringe ich gezwungenermaßen im Haus des Meeres. Das gute Wetter konnte sich leider nicht die ganze Zeit halten. Der Blick vom Dach des Haus des Meeres ist wieder traumhaft – mir fällt auf, dass es viele schöne Plätze in Wien gibt um die Stadt zu überblicken.
Zum Ende möchte ich unbedingt einige Lokalitäten empfehlen:
Das Café Sperl – ein typisches Wiener Kaffeehaus. Man beachte; die Betonung bei dem Wort Kaffee liegt auf dem „ee“. Ansonsten outet man sich ganz schnell als deutscher Tourist.
Die Bar First Floor – ich habe lange keinen Cocktail mehr getrunken, der mir so sehr im Gedächtnis geblieben ist.
Der Naschmarkt – tagsüber wie abends kann man dort allerlei schauen und genießen. Auf dem Naschmarkt befindet sich z.B. das Restaurant Neni, ein israelisches Lokal mit wirklich hervorragendem Essen und guter Stimmung.
Euer Timo Becker
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