Churchill Wild: Mein Eisbär-Erlebnis im Norden Kanadas

Eisbären, Nordlichter und pure Wildnis

Begleitet mich auf eine besondere Reise in den hohen Norden Kanadas! In der abgelegenen Seal River Heritage Lodge von Churchill Wild erleben wir Eisbären hautnah, wandern durch die Tundra und bestaunen das magische Schauspiel der Aurora Borealis.

Tag 1: Ankunft in Winnipeg, Manitoba

An einem sonnigen Herbsttag landen wir im schönen Winnipeg, der Provinzhauptstadt von Manitoba. Hier, in der „Mitte“ von Kanada, startet morgen früh unsere Reise zu den Eisbären in der kanadischen Arktis. Und ehrlich, ich bin ziemlich aufgeregt.
Zuvor erkunden wir gemeinsam mit einem charmanten Winnipeg-Insider die knapp 800.000 Einwohner zählende Stadt. Wir besuchen das Kanadische Museum für Menschenrechte und schlendern durch den Exchange District mit seinen coolen Bars, Boutiquen und kleinen Restaurants. Weiter geht es zu „The Forks“, dem historischen Zentrum am Zusammenfluss von Red River und Assiniboine River. Den ersten Abend in Kanada verbringen wir in einer der schönsten Brauereien von Winnipeg: Nonsuch Brewing Co. Das gemütliche Lokal der Brauerei ist gut besucht, es gibt kanadische Spezialitäten wie Bannock – ein Fladenbrot, dass traditionell von den kanadischen First Nations und den Metís zubereitet wird. Und natürlich selbst gebrautes Bier in allerlei Geschmacksrichtungen.

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Tag 2: Flug an die Hudson Bay

Mit Calm Air (ja, der Name ist hier Programm) fliegen wir am Vormittag von Winnipeg aus etwa zwei Stunden nördlich an die Hudson Bay. Denn nach Churchill führt keine Straße – der kleine Ort ist nur mit dem Flugzeug erreichbar. Zwischen Winnipeg und Churchill liegen 1.000 Kilometer unberührter Natur. Prächtige Wälder, glasklare Seen (man sagt, es seien Hunderttausende, sie entstanden nach der letzten Eiszeit) und kleine Flüsse, so weit das Auge reicht. Je weiter nördlich wir fliegen, desto karger wird die Landschaft.

Das Örtchen Churchill an der Hudson Bay gilt als „Welthauptstadt“ der Eisbären mit rund 900 Tieren und ebenso vielen Einwohnern. Die eisfreie Zeit von Juli bis November verbringen Polarbären an Land und sind wenig aktiv. Ab Oktober versammeln sie sich an den Ufern der Hudson Bay, um auf das Zufrieren des Meeres zu warten. Sobald die Eisdecke trägt, sind sie wieder auf Robbenjagd in Richtung Arktis unterwegs.

So ist die Wahrscheinlichkeit, hier auf Eisbären zu treffen, nahezu 100 %. Nicht ganz so groß ist die Chance, in einem der wenigen örtlichen Restaurants ohne Reservierung einen Tisch zu bekommen.
Zum Abendessen sind wir in einem netten Lokal an der Hauptstraße und essen – natürlich – Poutine!
Den kurzen Weg zurück zur Lodge werden wir gefahren, denn ab 22:00 Uhr ist Sperrstunde in Churchill. Ab jetzt bis zum Sonnenaufgang soll sich niemand mehr draußen aufhalten, um nicht zufällig einem Eisbären auf Futtersuche zu begegnen.

Tag 3: Unterwegs in Churchill

Ein schöner Morgen in Churchill beginnt. Das freundliche Team der Lazy Bear Lodge (und auch hier ist der Name Programm) serviert uns ein üppiges Frühstück am gemütlichen Kamin des Restaurants. Der örtliche Polizeichef ist auch schon da und genießt seine Mahlzeit. Viel Aufregung wird es wohl heute in Churchill nicht geben.

Zwei gut gelaunte Guides erwarten uns, um gemeinsam die Gegend zu erkunden. Da Churchill im Wesentlichen aus einer wenig befahrenen Straße, den anliegenden Häusern und einem beeindruckenden Polarbären-Forschungszentrum besteht, sind wir schnell draußen in der Natur. Und die ist hier ganz besonders: Die Böden der kanadischen Tundra, die zwischen dem arktischen Eis im Norden und den großen Wäldern weiter südlich liegt, sind viele Monate im Jahr gefroren. Neben Gräsern, Farnen und Moos wachsen hier kleinere Tannen. Deren Zweige sind oft nur noch zur Sonnenseite ausgebildet, mehr Kraft haben die Bäume in dem rauen Klima nicht.

Wir steigen um in einen der imposanten Tundra-Buggys, mit denen Churchill-Besucher hier nach den Eisbären Ausschau halten. Es ist noch früh in der Saison und wir können nur aus einiger Entfernung einen Eisbären am Ufer der Bay entspannt liegen sehen.

airtours private travel churchill Wild Tundra Buggy in Churchill

Tag 4: In der Seal River Heritage Lodge von Churchill Wild

Eine Cessna wartet auf uns für den kurzen Flug noch weiter nördlich an den abgelegenen Seal River. Unter uns die einmalig schöne Tundra-Landschaft nördlich der Baumgrenze, durchzogen von vielen kleinen Flüssen. Unbewohntes Terrain, so weit das Auge reicht. Kaum eine halbe Stunde später landen wir an der Seal River Heritage Lodge und werden von den Expeditionsleitern herzlich empfangen. Die Gästezimmer und die große Lounge der Lodge sind äußerst komfortabel und perfekt für das Outdoor-Abenteuer eingerichtet. Wärmende Feuer knistern überall behaglich in den Öfen, während wir aus den großen Panoramafenstern einen Eisbären in unmittelbarer Nähe beobachten können. Das ist einmalig!

airtours private travel churchill Wild Abflug nach Seal River
airtours private travel: Abflug in Churchill zur Seal River Heritage Lodge

Hier, in der abgelegenen Wildnis, sind die Polarbären zu Hause und wir sind die Gäste. Das wird uns schnell klar, als wir zunächst eine ausführliche Einweisung erhalten, bevor unsere erste Wanderung am Nachmittag startet. Bei herrlichem Sonnenschein und Temperaturen um 6 Grad gehen wir los, gut gesichert von vier erfahrenen Polarbär-Expeditionsleitern. Unsere Guides tragen Gewehre, nur zur Sicherheit, sie wurden bisher nie benötigt.

Nicht weit entfernt von der Lodge hat ein Eisbär es sich auf einem Felsen gemütlich gemacht. Wir lernen, dass die Tiere nicht lange in der Sonne liegen, um nicht stark zu erhitzen. Jetzt, Anfang Oktober, haben sie seit fast 100 Tagen nicht gefressen und müssen extrem mit ihren Kräften haushalten.
Bis auf 100 Meter nähern wir uns dem imposanten Tier und stellen uns in einer Reihe auf. Es ist ganz still. Einige Minuten schauen wir dem Bären beim Chillen zu, er hebt immer mal wieder den Kopf und scheint dann eingeschlafen zu sein. Wir gehen weiter, während unsere Guides den Bären gut im Blick behalten. Vorn ist ein zweiter Eisbär zu sehen, der langsam am Ufer entlangläuft. Auch er scheint auf der Suche nach einem geeigneten Schlafplatz zu sein. Irgendwann nehmen sie voneinander Notiz und begrüßen sie sich kurz – man kennt sich.

Später in der Lodge bekommen wir nochmal Besuch. Kurz vor dem Dunkelwerden erkunden zwei Eisbären, wer da wohl hinter dem Zaun zu sehen ist. Und die Bären haben Zeit. Unsere Begegnung dauert mehr als eine Stunde und wir sind überwältigt, die beiden Polarbären so lange und intensiv aus solcher Nähe beobachten zu können.

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Nach einem köstlichen Abendessen im Family-Style treffen wir unsere Guides nochmal in der Lounge. Sie berichten von ihren spannenden Erlebnissen hier draußen in der Wildnis und bieten noch einen ganz besonderen Service an:

Die Nordlicht-Nachtwache von Churchill Wild

Unsere Guides werden die Nacht über abwechselnd nach Nordlichtern Ausschau halten und uns auf Wunsch gern wecken. Auf Wunsch? Na klar! Doch dazu kommt es nicht: Gerade richten wir noch den Nachtmodus der Kamera ein, da geht es auch schon los: Am Nachthimmel über der Seal River Lodge beginnt ein sagenhaftes Schauspiel.

Aurora Borealis am Himmel über der Hudson Bay

Aus dem erst zaghaft bläulich scheinenden Streifen wird innerhalb von Minuten ein intensiv grün-rot leuchtendes, tanzendes Licht, das nach und nach den ganzen Himmel in Farbe taucht. Die Sterne funkeln und auch das Ufer der Hudson Bay leuchtet jetzt hell im Schein der Nordlichter. Mehr als eine Stunde können wir Aurora Borealis beobachten. Und zum zweiten Mal an diesem Tag haut es mich fast um, so schön und einmalig ist es hier draußen in Kanadas nördlicher Wildnis.

Tag 5: Rückreise nach Winnipeg

Nach einem herrlichen Sonnenaufgang über dem Meer geht es heute zurück über Churchill nach Winnipeg. Noch immer kann ich mein Glück kaum fassen, hier im Norden Kanadas den Eisbären so nah begegnet zu sein.

Gut zu wissen: beste Reisezeit und Ausrüstung für Eisbären-Beobachtungen

Beste Reisezeit, um Eisbären zu beobachten

Die Eisbären kommen mit der Eisschmelze der Hudson Bay an Land, das ist meist Ende Juni. Im Juli und August streifen sie tiefer in die Tundra und sind vereinzelt zu beobachten. Im Herbst versammeln sich die Eisbären dann wieder an den Ufern und warten auf das sich neu bildende Meereis, damit sie endlich wieder Robben jagen können. Die beste Zeit, um viele Eisbären zu sehen, sind die Monate Oktober und November.

Während der Sommermonate tummeln sich zudem Hunderte Belugawale in den Flüssen an der Hudson Bay. Die weißen Tiere mit dem freundlichen Gesichtsausdruck wandern in Gruppen die Flussmündungen hinauf, um ihre Jungen im Schutz des seichten, wärmeren Wassers zur Welt zu bringen. Auch seltene Füchse, Wölfe und Vögel des Nordens leben hier. Die Reisetermine in den Sommermonaten sind ebenfalls sehr beliebt, da man Eisbären und Belugawale beobachten kann.

Ausrüstung und Kleidung für den Herbst

Das Team von Churchill Wild stellt jedem Gast einen dicken Parka und eine gefütterte Hose in bester Markenqualität zur Verfügung. Die Anprobe der Ausrüstung erfolgt noch in Winnipeg, dafür ist also gesorgt. Es ist ratsam, warme Kleidung und feste Wanderschuhe mitzubringen, um für die manchmal rauen Bedingungen der kanadischen Tundra gut vorbereitet zu sein. Sonnenbrille und Kopfbedeckung sollten nicht fehlen, auch eine Regenjacke ist hilfreich.

Die Temperaturen an der Hudson Bay können stark schwanken, im Herbst kann es hier zwischen 5 und 18 Grad warm sein und von Windstille bis zu starken Böen geben.
Ich habe das kanadische Wetter von seiner schönsten Seite erlebt: In Winnipeg waren Anfang Oktober spätsommerliche 20 Grad und in Churchill hat bei 5 bis 8 Grad den ganzen Tag die Sonne gelacht. Nachts sinken die Temperaturen auf um die 0 Grad.

Geführte Eisbär-Wandersafari: Ein magisches Erlebnis!

Wer die Eisbären inmitten der Wildnis auf einer arktischen Wandersafari mit erfahrenen Expeditionsleitern in der Seal River Heritage Lodge erleben möchte, sollte weit im Voraus planen. Die wenigen Plätze in der exklusiven Lodge sind wirklich rar und werden oft Jahre im Voraus gebucht. Diese Begegnungen und das einmalige Schauspiel der Aurora Borealis, die hier an mehr als 300 Tagen im Jahr am Himmel tanzt, sind dafür aber unvergesslich.

Churchill Wild Polar Bear Walking Safari

Eine siebentägige Eisbär- Wandersafari inklusive Flug ab/bis Winnipeg kostet ab 14.450 Euro pro Person an diversen Terminen im Oktober und November 2026.

Gern planen wir gemeinsam Ihre individuelle Rundreise durch Kanada. Wir beraten wir Sie zu den schönsten Unterkünften und Naturerlebnissen, spannenden Reiserouten und den idealen Reisezeiten für ganz Kanada. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!

Beate Arnold