Unsere Gäste Monika R. und Frank S. berichten von Ihrer Kreuzfahrt mit der „Legend of the Seas“ von Florida, durch den Panamakanal, nach Kalifornien.
Los ging die Reise wie immer mit einem langen Flug von Berlin über Frankfurt nach Miami. Zum ersten Mal hatten wir das Vergnügen, mit einem A 380 zu fliegen. Ist schon was anderes als mit einem kleineren Flugzeug. Man hat auch in der „Holzklasse“ etwas mehr Platz und vor allem ist es viel leiser und ruhiger als in anderen Flugzeugen.
Miami, Florida
Angekommen in Miami ging es per Shuttle nach Fort Lauderdale ins „Westin Beach Resort und Spa“. Hier blieben wir für zwei Tage und Nächte. Das Hotel liegt direkt am Strand (zwischen Strand und Hotel ist eine Straße, was aber kein Problem ist, da es vom Hotelpool zum Strand eine Fußgängerbrücke gibt).
Einschiffung
Endlich, angekommen am Port Everglades. Hier liegt „unser“ Schiff – die Legend of the Seas. Dieses ist eines der kleineren Schiffe von Royal Caribbean, mit dem wir auf dieser Reise das erste mal Bekanntschaft machen. Das Einchecken auf dem Schiff verlief, wie immer, schnell und unkompliziert. Nach einer kurzen Wartezeit ging es auf das Schiff, die Kabinen waren ab 13.30 Uhr für uns bereit. Wir haben eine Balkonkabine – für uns ein Muss, da wir sehr gern zu allen Tages- und Nachtzeiten draußen sitzen und auch bei offener Balkontür schlafen. Es ist herrlich beruhigend, das leise Rauschen des Wassers zu hören und dabei sanft in den Schlaf gewiegt zu werden.
Kolumbien, Cartagena
Wir haben nach zwei Seetagen unser erstes Ziel Cartagena, Kolumbien, erreicht. Kolumbien, na ja, so ganz sicher waren wir uns hier nicht, weshalb wir uns für eine geführte Tour entschieden haben. Sie führte uns in die Altstadt von Cartagena. Diese ist sehr gut erhalten und gepflegt im spanisch-kolumbianischen Stil. Es war interessant und sich dieses Örtchen anzusehen. Die Menschen, mit denen wir Kontakt hatten, waren sehr freundlich. Leider „umkreisten“ unsere Gruppe aber auch immer wieder fliegende Händler, die ihre Souvenirs, Sunglases usw. an Touristen verkaufen wollten. Dann noch ein kurzer Abstecher in den neuen Teil von Cartagena mit vielen Hochhäusern und Hotels zum Shopping und wieder zurück auf´s Schiff. Unser Guide hat aber auch nicht verschwiegen, dass es im Land recht große Probleme mit der Kriminalität gibt. In den letzten 11 Jahren hat sich aber vieles zum Besseren gewendet, so dass es im Land sicherer wird und auch in Sachen Schulbildung geht es voran.
Um 15.00 Uhr hieß es dann wieder Leinen los Richtung Colon – Panama. Da wir vom „Boot fahren“ nicht genug bekommen, buchten wir einen Ausflug, der uns mit dem Bus erst einmal in den Regenwald zu einer Bootsstation führte. Dann ging es mit Booten weiter. Die Bootsfahrt begann an einem Flussarm, der direkt in den Panamakanal mündet. Auf diesem ging es dann erst mal einige Kilometer entlang – ganz schön komisch und beeindruckend, wenn dann die großen „Dampfer“ auf dem Kanal an einem vorbeiziehen.
Weiter ging es zum eigentlichen Ziel unserer Fahrt – in einen Seitenarm des Kanals rein in den Dschungel in die Nähe der Ufer und Affen suchen. Nach kurzer Zeit hatten unsere Scouts bereits einige Affen gehört und durch entsprechende Rufe und etwas Futter angelockt. Es war eine Familie von Cappuccinoaffen, die wir uns – wie sie uns auch – neugierig ansahen. Sie holten sich das ein oder andere Leckerli ab und verschwanden dann wieder im Dickicht des Regenwaldes.
Ein kurzes Stück weiter dann die nächste Affengruppe. Dieses Mal waren es Geoffroys Tamarin Affen. Es gab aber auch noch viele andere Tiere zu sehen, Vögel, Schildkröten, Leguane usw… .
Dann ging es in schneller Fahrt, die uns bei ca. 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit eine willkommene Abkühlung bot, zurück zur Bootsstation und per Bus zum Hafen. Wir hatten dann noch Zeit uns gemütlich in ein Café mit Internetzugang zu setzen und uns mal wieder zu Hause zu melden, bevor wir um 18.00 Uhr wieder in See stachen.
Durch den Panamakanal
Heute hieß es schon früh aufzustehen. Bereits um 06.00 Uhr fuhren wir in den Panamakanal ein.
Das war schon was ganz Besonderes. Die karibische Schleuse ist, wie auch die Pazifische, in drei Becken/Stufen aufgeteilt. Als Besonderheit bei diesen Schleusen ist anzusehen, dass die Schiffe nicht mit eigener Kraft durch die Schleusenbecken fahren, sondern mit 4 bis 8 Elektroloks gezogen werden, je nach Größe des Schiffes. Unsere Legend of the Seas wurde durch 6 Loks gezogen und gehalten, 2 vorn und 4 hinten.
Die Schiffe werden pro Becken um 8,6 m (28,3 Ft) angehoben. Jetzt könnte man ja sagen, wozu braucht man überhaupt Schleusen – Atlantik und Pazifik sind doch auf der gleichen Höhe, aber der Panamakanal führt durch den Gatunsee und dessen Wasserspiegel liegt nun einmal höher. Der Schleusenvorgang pro Becken dauert nur ca. 8 bis 10 Minuten, aber die gesamte Schleusendurchfahrt mit Toren auf, Toren zu und fahren dauert dann doch gut 2 Stunden. Es sind auf beiden Seiten je 2 Schleusen parallel angeordnet. Die Fahrt durch den ca. 40 Meilen langen Kanal geht dann recht gemütlich voran, vorbei an Regenwald und mittlerweile auch einigen Baustellen, da der Panamakanal gerade im Ausbau befindlich ist. Dazu soll er wohl auch 2014 teilweise komplett gesperrt werden.
Am Nachmittag gegen 15.00 Uhr ging es dann durch die Pazifikschleuse wieder zurück aufs Meer. Hier ist die Besonderheit, dass erst ein einzelnes Schleusenbecken passiert wird und die anderen beiden erst ca. 1 Kilometer danach kommen. Es ist schon ein Wunderwerk der Technik, wenn man bedenkt dass die gesamte Anlage schon 100 Jahre so funktioniert.
Puntarenas, Costa Rica.
Nach diesem sehr abwechslungsreichen und interessanten Tag erreichten wir nach einem weiteren Seetag den Hafen von Puntarenas in Costa Rica. Auch hier machten wir uns wieder auf den Weg in den Regenwald. Auf der Fahrt zu unserem Ziel konnten wir von einer Brücke aus einen Blick auf einen Fluß mit seinen Bewohnern werfen (siehe Bild unten).
Am ersten Ziel unserer Fahrt erwartete uns in den Bergen ein Pfad durch den Wald, der unter anderem über mehrere ca. 20 bis 30 Meter hohe Hängebrücken führt. Man bewegt sich also in oder knapp unterhalb der Baumkronen. Eine sehr interessante Perspektive für die Beobachtung des Waldes und seiner Tiere. Auch gab es wunderschöne Aussichtspunkte über den Regenwald.
Dann fuhren wir weiter hinauf in die Berge in einen botanischen Garten. Jetzt denkt man natürlich – warum inmitten des Regenwaldes, wo ja schon alle möglichen Pflanzen überall wachsen – noch ein botanischer Garten? Aber wir waren dann doch überrascht, welche Pflanzen- und Blumenvielfalt hier zusammengetragen und in wunderschönen Anlagen präsentiert wurden. Als kleines Highlight wurde uns mitten im Garten auf einer Terrasse ein Mittagessen mit regionalen Spezialitäten serviert.
Puerto Queztal, Guatemala
Nach einem weiteren Seetag, den wir wie meist zur Erholung mit ausgedehnten Lesepausen nutzten, ging es nach Puerto Quetzal in Guatemala. Hier freuten wir uns auf einen Besuch einer Kaffeeplantage. Endlich haben wir einmal life gesehen, wie Kaffee angebaut und dann weiter zum fertigen Produkt verarbeitet wird – eine ganz schöne Arbeit. Anschließend konnten wir das fertige Produkt natürlich auch noch probieren.
Antigua, Guatemala.
Antigua ist eine schöne, alte Kleinstadt im Hochland von Guatemala mit sehr schönen und größtenteils gut erhaltenen Straßen und Gebäuden. Man merkt leider sofort, dass es hier eine ganze Reihe von Touristen unterwegs sind – sofort ist man von vielen Straßenhändlern umlagert, die ihre handwerklich hergestellten Waren verkaufen wollen. Gleichzeitig ist Antigua das Zentrum für die Verarbeitung und Veredelung von Jadegestein. Die entsprechende Fabrik zur Bearbeitung der Steine und Herstellung der Schmuckgegenstände kann man besichtigen und die Arbeit beobachten. Natürlich ist auch ein Geschäft angeschlossen, in dem die Schmuckstücke erworben werden können. Im angeschlossenen Museum erfährt man bei einer Führung einiges zur Geschichte des Jadegesteins. Absolut lecker war auch das Mittagessen.
Und dann wieder ein Seetag – der wiederum entgegen aller Vorurteile für uns nicht langweilig war. So nach und nach blieb uns aber immer weniger Zeit für Erholung mit Buch. Mittlerweile haben wir auf unseren Ausflügen und auf dem Schiff so einige Mitreisende aus Kanada und den USA kennen gelernt, mit denen wir uns des öfteren trafen und die Zeit verbrachten. Dadurch haben wir so manches über Land und Leute erfahren.
Puerto Vallarta und Cabo San Lucas, Mexico.
Unsere letzte Etappe hielt dann noch zwei Häfen in Mexico für uns bereit – zuerst Puerto Vallarta und zum guten Schluss noch Cabo San Lucas. Beide Häfen sind touristisch ausgebaut und bieten gute Möglichkeiten für Bootsausflüge und Wassersport. Das haben wir bei beiden Aufenthalten für Bootsausflüge zum Schnorcheln und Baden genutzt. Unsere zweite Bootsbesatzung hat unterwegs sogar einen Fisch gefangen.
San Diego, Kalifornien.
Nach 4906 Seemeilen und insgesamt 15 Tagen haben wir dann unseren Zielhafen in San Diego erreicht. Unterwegs haben wir sehr viel gesehen und erfahren. Selbst an den Seetagen, vor allem im Pazifik, gab es fast täglich neues zu sehen – vor allem Meeresschildkröten und Delfine und als Attraktion auch noch den einen oder anderen Wal!
Diese Ereignisse auf ein Foto zu bannen ist aber leider nicht so einfach, weil wir keinen von Ihnen überreden konnten uns vorher Bescheid zu sagen, wo und wann sie auftauchen.
Von San Diego ging es dann per Flugzeug mit Zwischenstops in Chicago und München zurück nach Berlin.
Für uns war das eine sicherlich unvergesslich schöne Reise, die wir ohne wenn und aber jedem, der das Reisen auf einem Kreuzfahrtschiff mag, nur empfehlen können.