Gemeinsam mit unseren Kunden reise ich 9 Tage durch Uganda, es stehen 3 Nationalparks, viele Safaris und der Besuch von Schimpansen auf dem Programm. Und am Ende der Reise hoffen wir, eine der in Uganda lebenden Berggorilla-Familien besuchen zu können.
Wir Europäer verbinden mit Uganda die Berggorillas im Bwindi Impenetrable Forest. Und ja, so viel sei schon mal verraten, es war auch das absolute Highlight unserer spannenden Reise. Aber es gab auch so viele andere Erlebnisse – also, der Reihe nach.
Murchinson Falls National Park – unsere erste Station
Mit einem gecharterten Flieger erreichen wir nach einer Stunde Flugzeit von Entebbe aus den Nationalpark in Zentraluganda. Eine Schlechtwetterfront macht die Landung auf der geplanten Flugpiste unmöglich. Doch die Ersatzpiste ist schnell gefunden. Und so finden uns unsere Guides auf der anderen Seite des Nils wieder.
Schon geht es los in den Busch und wir sehen binnen kurzer Zeit eine reichhaltige Tierwelt – Giraffen gibt es hier wie Sand am Meer, zudem viele verschiedene Antilopenarten, Hippos am Ufer des Nils und gekrönt wird unsere erste Safari gleich mit der Sichtung einer Löwenfamilie. Einen besseren Einstieg in die afrikanische Wildnis kann es kaum geben.
Unsere Lodge liegt am Ufer des majestätischen Weißen Nils – die Bakers Lodge.
Tiere haben hier freien Zugang und so kreuzen Hippos und Krokodile unseren Weg. Vor allem abends ist hier ordentlich was los – die Hippos unterhalten sich unentwegt. Es fällt mir schwer, bei der Geräuschkulisse ein Auge zu zu machen.
Frühstück im Busch und fantastische Wasserfälle
Von der Bakers Lodge aus unternehmen wir Ausflüge. Nach einem guten Frühstück im Busch entdecken wir die Vogelwelt in Uganda.
Auch den Namensgeber des National Parks besuchen wir – die Murchinson Wasserfälle. Hier zwängt sich der Nil durch eine sehr schmale Felsspalte. Das Wasser brodelt förmlich und erreicht hohe Geschwindigkeiten. Ein schöner Wanderweg führt an den Fällen entlang. Am Ende steigen wir auf unser Boot und fahren mit einem gut gekühlten Bier, „Nile Special“, dem Sonnenuntergang entgegen.
In der Bakers Lodge klingt unser Tag am Lagerfeuer aus, begleitet von einem mächtigen Konzert aus dem Busch.
Kibale Forest National Park – Begegnung mit Schimpansen
Mit dem Kleinflugzeug reisen wir weiter und erreichen den Ort Kasese. Eine kurzweilige Überlandfahrt zeigt uns das Leben Ostafrikas aus erster Hand. Mofas mit viel zu vielen Menschen drauf, Frauen transportieren auf ihren Köpfen abenteuerliche Mengen an Waren, auf den Märkten pulsiert das Leben. Viele Wellblech-Häuser säumen den Straßenrand.
Am Abend erreichen wir die schöne Kyaninga Lodge mit sagenhaften Ausblicken auf einen See im Licht des Sonnenuntergangs.
Trekking zu den Schimpansen im Kibale National Park
Der nächste Morgen soll einen Höhepunkt unserer Reise beinhalten – wir sind auf den Spuren der Schimpansen im Kibale National Park unterwegs.
Noch vor Tagesanbruch verlassen wir die Lodge, schließlich möchten wir die Schimpansen zum Frühstück treffen. Nach kurzer Einweisung geht es mit Ranger und Träger los auf den Treck. Und schon nach 20 Minuten Fußmarsch sichten wir den ersten Schimpansen – leider war er im Dickicht des Urwalds auch schnell wieder verschwunden.
Wir gehen weiter, Stunde um Stunde, bergauf und bergab. Die anspruchsvolle Wanderung durch das Urwald-Dickicht zehrt an unseren Kräften. Und mit der Zeit schwindet die Hoffnung. Aber wir geben nicht auf und wechseln das Revier.
Endlich – nach 8 langen Stunden Fußmarsch wird unsere Ausdauer belohnt: Hoch auf einem Baum vergnügt sich eine Schimpansen-Familie. Die Alten essen entspannt, die Jungen spielen und entzücken unsere Herzen. Wir sind völlig außer Atem, aber sehr glücklich. Der Weg war lang und beschwerlich, doch das Erlebnis bei den Schimpansen war jeden Schritt wert.
Über den Äquator zum Queen Elizabeth National Park
Der kommende Tag hält wieder etwas Besonderes für uns bereit – die Überquerung des Äquators mit dem Ziel Queen Elizabeth National Park. Auf dem Weg passieren wir viele Dörfer, haben teil am Leben auf der Straße, treffen auf freundliche Menschen und winkende Kinder am Wegesrand, die uns fröhlich „How are you?“ zurufen.
Angekommen in der Kyambura Lodge besuchen wir zunächst die Gemeinde, die zusammen mit der Lodge verschiedene Projekte für die lokale Bevölkerung betreibt. So lernen wir einiges über den Kaffeeanbau und dessen Ernte und sehen, wie mühsam das ist.
Unsere Lodge liegt an einem Hang mit tollem Blick über die Savanne. In früheren Zeiten war das eine Kaffeeplantage, heute wohnen Besucher in den schönen Cottages mit Blick in die Weite Richtung Sonnenuntergang. Die Mahlzeiten werden wahlweise auf der großen Terrasse oder im Garten unter großen alten Bäumen serviert.
Auf dem Kazinga Channel im Queen Elizabeth National Park
Der Queen Elizabeth National Park ist nach dem Murchinson National Park der zweit größte Park in Uganda. Seine Fläche ist gewaltig, der Park wird leider von einer Straße durchkreuzt. So braucht es etwas Zeit, bis wir tatsächlich auf der Pirsch jenseits der Straße unterwegs sind. Dann aber werden wir belohnt mit Sichtungen großer Elefantenherden, Antilopen und Löwen. Zudem besuchen wir einen Salzsee und ein kleines Fischerdorf.
Der Höhepunkt des Tages aber ist die Bootsfahrt auf dem Kazinga Channel. Dieser natürliche Kanal verbindet die beiden Seen George und Edward. Auf der Bootsfahrt staunen wir über die vielfältige Vogelwelt. Wir sehen Hippos und Büffel gemeinsam friedlich am Ufer liegen und sich im Fluss erfrischen. Auch die Elefanten stehen im Wasser und nehmen ein Bad.
Im Bwindi Impenetrable National Park von Uganda
Mit dem Flieger geht es in 30 Minuten ganz in den Süden von Uganda nach Kisoro. Das Dreiländereck von Uganda, Ruanda und Kongo ist die Heimat von etwa 400 Berggorillas. Und wir sind hier, um unsere Verwandten zu besuchen!
Vom „Flughafen“, der eingebettet zwischen den Bergausläufern liegt, fahren wir 35 Kilometer immer bergauf. Der staubige Weg schlängelt sich durch die Berge entlang vieler kleiner Dörfer. Etwa 2 Stunden und unzählige Schlaglöcher später erreichen wir die zauberhafte Clouds Mountain Gorilla Lodge. Hier, auf 2.100 Meter Höhe, haben wir einen fantastischen Ausblick auf den Bwindi Impenetrable Forest. In der Ferne liegt das Virunga Massiv umgeben von malerischen Wolkenformationen. Ebenso herrlich ist der Ausblick von unseren Cottages, die verteilt im Garten liegen.
Am Nachmittag erkunden wir das nahe gelegene Dorf zu Fuß. Wir besuchen die örtliche Krankenstation, werden zu einem Herrn nach Hause eingeladen und sehen so auch mal ein Haus von innen. Alles ist ganz einfach ausgestattet, gekocht wird auf einer Feuerstelle und im Garten baut die Familie ihr eigenes Gemüse an. Als Souvenir kaufen wir bei den Frauen des Dorfes selbst geflochtene Körbe.
Gorilla Trekking in Uganda – ein einmaliges Erlebnis
Es ist sehr früh am Morgen, alle sind aufgeregt und voller Erwartungen. Für heute ist unser Besuch bei den Gorillas geplant. Gut ausgerüstet starten wir zu Fuß und erreichen zunächst das Büro der Nationalpark-Behörde. Hier erhalten wir die Einweisung für unseren Treck zu den Gorillas. Dann geht es endlich los – um 8.20 Uhr starten wir in den spannendsten Tag der Reise.
Gut zwei Stunden gehen wir bergab und genießen die herrlichen Ausblicke auf die Landschaft und die umliegenden Berge. Die Sonne lacht und die Temperaturen sind angenehm. Ein Ranger führt uns, Porter helfen beim Tragen der Ausrüstung und reichen die Hand, wenn Teile des Weges steil und schwierig sind.
Angekommen bei den Berggorillas der Nkuringo Group
Es ist soweit: Wir treffen auf den Spähtrupp, der schon seit 7 Uhr morgens unterwegs ist, um den Standort der Gorilla Familie zu finden. Nun bleiben auch die Porter zurück, sie dürfen nicht mit zu den Gorillas.
Unser Ranger geht voraus und schlägt mit seiner Machete den Weg frei. Das Gelände ist steil, die Steigung bis 60%, der Untergrund rutschig und manchmal kaum begehbar. In kleinen Schritten nähern wir uns. Immer wieder lauschen wir den Geräuschen von abknickenden Ästen.
Und dann ganz unvermittelt sitzt er da, der Silverback der Nkuringo Group. So aufgeregt wir sind, so wenig Notiz nimmt er von uns. Lässig sitzt das Oberhaupt der Gorilla Familie da und kaut auf Ästen herum.
Dieser Moment ist nicht in Worte zu fassen. Ganz dicht und Auge in Auge sind wir bei den Gorillas zu Besuch.
Von nun an zählt die eine Stunde, die wir bei der Familie verbringen dürfen. Als der Silberrücken seinen Platz verlässt machen auch wir uns auf den „Weg“. Weitere der insgesamt 14 Familienmitglieder zeigen sich. Mal sitzen sie im Baum, mal unter Büschen oder auf einer Lichtung. Sie essen unentwegt und lassen sich dabei von uns nicht stören. Mal schauen sie neugierig auf ihre Besucher, die ganz still und fasziniert ihnen gegenüber sitzen und diesen Moment kaum fassen können.
Unsere „Besuchszeit“ ist vorbei, wie schnell das ging… Aber wir haben Glück, die Gorillas begleiten uns noch ein Stück, laufen dicht an uns vorbei und teilen sich den Weg mit uns.
Völlig beglückt von den Erlebnissen finden wir den Weg raus aus dem Regenwald und genießen unser Picknick-Lunch unter Bäumen. Jetzt folgt der anspruchsvolle Teil – den steilen Weg müssen wir nun bergauf marschieren zurück zur Lodge. Nach 2,5 Stunden mit vielen kleinen Pausen erreichen wir sehr erschöpft und dennoch glücklich das Dorf. Zur Belohnung gibt es eine Urkunde.
Auf der Terrasse der Clouds Mountain Gorilla Lodge erwarten uns Gin&Tonic und das beliebte „Nile Special“ Bier. Hier schauen wir staunend auf die Fotos und können unser Glück noch immer kaum fassen. Bucket List, glaubt es mir!
Am kommenden Tag reisen wir ab, verbringen den Tag noch in Entebbe und fliegen abends mit vielen Erlebnissen im Gepäck zurück nach Deutschland.
Uganda ist ein spannendes Reiseland. Ich kenne viele Länder im Südlichen Afrika persönlich. Am meisten hat mich die Vielfalt der Landschaft beeindruckt und die Tatsache, das wir bei den Fahrten die Gelegenheit hatten, viel vom einheimischen Leben zu sehen. Und die Begegnungen im Busch sind hier sagenhaft – denn in einem Land auf Schimpansen und Gorillas zu treffen ist ansonsten nicht möglich.
Und so verzeiht man auch die immer wieder verspäteten Flüge oder manche Unorganisiertheit. So ist es eben in Ostafrika, denn Zeit spielt hier eine untergeordnete Rolle – frei nach dem Motto „Ihr habt die Uhren, aber wir haben die Zeit“.
Bis zum nächsten Mal,
Euer Jörg
Habe ich euch neugierig gemacht? Wenn ihr euch euren Urlaub einmal fernab üblicher Katalogreisen, ganz individuell und nur für euch zusammengestellt wünscht, dann wendet euch an mich und unser Expertenteam, euer airtours Reisebüro oder an das airtours Service Team.