Wohnen kann man in- und außerhalb der historischen Altstadt (Medina). Wir entscheiden uns für den ROBINSON Riad Zakaria.
So viele schöne Details: gemütliche Sitzecken, verzierte Fenster, kleine Nischen mit orientalischen Lampen, Bodenvasen und Bildern. Eine winzige Treppe führt uns auf die Dachterrasse, von dort aus haben wir einen herrlichen Blick auf Marrakesch und die Koutoubia Moschee.
Abendessen bei Vollmond über den Dächern der Stadt. Der Himmel ist sternenklar, die Kerzen flackern im lauen WInd. Wir genießen die marokkanische Küche und lauschen den Geräuschen: Trommeln sind zu hören, Stimmengewirr, dazwischen deutlich die Klänge der hölzernen Berberflöte, die vom Jemaa el Fna herüberwehen.
In der Dunkelheit werden wir von ungewohnten Tönen geweckt. Der Muezzin ruft zum Gebet. 05.00 Uhr morgens. Wir schlafen wieder ein.
Nach einem köstlichen französischen Frühstück mit frischen Croissants und marokkanischem Minztee starten wir mit unserem Guide zum Besuch der Koutoubia-Moschee. Sie kann nur von außen besichtigt werden. Wir verlassen die Medina durch das Stadttor Bab Nikob und fahren an der Stadtmauer entlang auf dem Boulevard el Yarmouk. Weiter gehts in das Kasbahviertel.
In einem Labyrinth von Gassen, Durchgängen und Gewölben reihen sich Geschäfte und Verkaufsstände dicht aneinander. Fülle, Farbenpracht und Treiben sind überwältigend. Im Zunft – Viertel und beobachten, wie die geschickten Handwerker vor unseren Augen Waren aus Metall, Holz und Leder herstellen.
Am Abend hören wir wieder das Gemurmel der Stadt und können die Geräusche schon etwas besser einordnen.
Heute geht es in den Hohen Atlas. Unser Ziel sind die Wasserfälle im Ourika Tal, das etwa 70 km entfernt liegt. Die Landschaft verändert sich schnell. Kleine Dörfer aus Stampflehm schmiegen sich an steile Berghänge. Es wird grüner, Oliven- und Obstbäume wachsen an den Hängen.
Wir folgen dem Lauf des Flusses und beobachten das Leben der Berber, passieren Märkte mit Waren des täglichen Bedarfs: Amphoren, Keramik, Decken, Teppiche. Viele Häuser bieten ihre selbstgefertigten bunten Teppiche zum Kauf an.
Im engen Tal Ourika endet die Straße am Setti-Fatma-Platz. Unser Bergführer Hassan führt uns sicher hinauf zu den Wasserfällen. Nach einem etwas schwierigen Aufstieg, hier ist festes Schuhwerk ein „Muß“, belohnen wir uns mit einem Minztee.
Natürlich müssen wir noch das Haus von Hassan besichtigen. Dort werden uns Teppiche und Tischdecken zum Kauf angeboten.
Auf dem Rückweg besuchen wir das kleine Bergrestaurant „Massinissa“. Rachid Eyakoubi, der Restaurantbesitzer, empfängt uns sehr freundlich und wir erleben ein Mittagessen mit Aussicht auf das Ourika Tal.
Zurück in Marrakesch, schlendern wir über den Gauklerplatz, der sich am Abend mit den vielen Garküchen in ein großes Open Air Restaurant verwandelt. Wir schauen den Schlangebeschwörern und Feuerschluckern zu. Lauschen den Geschichtenerzählern, bewundern die Geschicke der Henna-Malerinnen.
Der Duft von Gewürzen, Rauch von Gegrilltem steigt in unsere Nasen. Händler halten einen Schal hin, bitten zum Eintritt in ihre Geschäfte, zeigen auf ein paar besonders hübsche Babuschen.
Heute ist Wohlfühltag! Wir besuchen den Jardin Majorelle. Benannt nach dem französischen Künstler Jacques Majorelle findet man hier unzählige Pflanzen, hauptsächlich Kakteen, Palmen, Bouganvillea . Gekauft hat ihn Yves Saint Laurant Ende der 80er Jahre. Dort soll er seine Ideen für neue Kollektionen gesammelt haben.
Am Abend geht es wieder in die Medina von Marrakesh, zum Platz El Moukef. Laternenmänner in typischen Djellabas nehmen uns in Empfang und führen uns zu Fuß sicher durch das Gewühl der kleinen Gassen ins Restaurant Le Foundouk. Köstliche oientalische Gerichte werden in edlem Ambiente serviert.
Au revoir – aleikum salam – und besuchen Sie Marrakesch!
Ihre Gabriele Teistler
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