Kiel – wir legen ab. Imposant! Schon von weitem sehe ich die Mein Schiff am Pier liegen. Vorfreude macht sich breit. Schnell und reibungslos eingecheckt, erster Rundgang und dann endlich gehts los Richtung Nordland.
Beim Auslaufen um 19 Uhr stehe ich mit vielen anderen Passagieren an Deck und lasse mir den Fahrtwind um die Nase wehen. Adieu Kiel – bis in 11 Tagen!
Erster Seetag Sonnenaufgang: 05:13 – Sonnenuntergang: 21:46
Herrlich ausgeschlafen! Ich schwinge ich mich auf Deck 11 ins Fitnesscenter auf den Crosstrainer und lasse den Tag sportlich angehen. Danach genieße ich die morgendliche Stille im SPA, der wohl zu den Größten auf den Weltmeeren zählt. Sehr schick. Im Bistro „Cliff 24“, dass rund um die Uhr geöffnet ist, gibt´s übrigens auch eine kleine aber feine Frühstücksauswahl, sodass jeder, auch unabhängig von den Frühstückszeiten der anderen Restaurants, sich morgens stärken kann.Nach einem ausführlichen Schiffsrundgang gibt´s eine Stärkung. Kleiner Tipp: Auf Deck 11 ins Buffet Restaurant „Ankelmanns Platz“ gehen und draußen im hellen Wintergarten oder im La Vela (ab mittags italienisches Bistro) zu Mittag essen!
Bei Windstärke 7 pfeift es so stark, dass der Gang übers Pool-/Sonnendeck zur Herausforderung wird. In der „Himmel und Meer“ – Lounge auf überdimensionalen Kissen ist man dem Himmel wirklich ein Stückchen näher als sonst. Windgeschützt und von der Sonne verwöhnt schmeckt der Latte Macchiato gleich doppelt so gut.
Um 18 Uhr ist Aufgusszeit in der „Horizont Sauna“ mit Früchten und Eis und einem herrlichen Blick über den Ozean. Durch die Größe der SPA Landschaft findet jeder, auch an Seetagen, ein entspanntes Eckchen zum Ausruhen.
Nach der Sauna geht´s zum Abendessen ins Menü Restaurant „Atlantik“. Ich kann aus verschiedenen Menüs wählen und mich am Platz bedienen lassen. Trotz hoher Frequentierung des Restaurants läuft der Service freundich und professionell.
Mein Fazit am ersten Abend: Hier an Bord kann keine Langeweile aufkommen. Ob Vortrag über Norwegen, Weinprobe in der Vinothek, Wellness im SPA, Sportkurs oder einfach ein Buch ausleihen und eine Entspannungsinsel auf dem Sonnendeck anmieten (8 Euro/Stunde) und sich hier einkuscheln, die Möglichkeiten sind sehr vielfältig…
Landgang Olden
Sonnenaufgang 03:51 – Sonnenuntergang 23:18
Um 06:30 Uhr ist die Nacht vorbei. Ich schlüpfe in meine dicken Sachen und beobachte an Deck die Einfahrt in den Innvikfjord. Beeindruckend! Tiefverschneite Berggipfel, die Hänge dicht bewaldet und ein paar typische skandinavische rote Holzhäuser direkt am Uferrand. Stille, Weite und frische klare Luft, wow. Die Berge sind zum Greifen nah, das Wasser seicht und ruhig. Immer wieder wärme ich mich auf und verbringe den Vormittag mit einem Wechsel aus Kaffee trinken im Atlantik, wieder raus aufs Deck, zweites Frühstück im Ankelmannsplatz, dann wieder dick eingemummelt an der Reeling…
Mittags erreichen wir dann Olden, ein kleines Dörfchen am Ende des Innvikfjords. Ich habe die Wanderung zum Huaren gebucht. Es geht innerhalb von 3 Stunden 5 km recht steil bergauf bis zu einem Aussichtspunkt und später wieder bergab auf dem gleichen Weg. Die Kosten von 39 Euro sind nicht gerechtfertig. Diese Wanderung kann man auch ohne Führer bei durchschnittlicher Fitness gut alleine bewältigen und muß nicht mit 35 Leuten den Berg hochlaufen.
Nach dem Abendessen im Atlantik, man kennt sich mittlerweile schon, Kellner und Gäste begrüßen sich herzlich, geht´s in die Show: Thema Schlager. Alle Lieder sind gleich zum Mitsingen geeignet.
Landgang Trondheim Sonnenaufgang: 03:17 – Sonnenuntergang 23:18. Um 08:30 mache ich mich morgenfit mit dem „Morgenfit“ Kurs mit Blick auf die vorüberziehende grandiose Natur. Heute will Trontheim entdeckt werden. Der Dom mit seiner imposanten Außenfassade ist der erste Anlaufpunkt, danach geht´s kreuz und quer durch´s gemütliche Städtchen. Danach: „Alle Mann an Bord!“
Der SPA des Schiffes zieht mich magisch an. Nach dem letzten Aufguß um 19 Uhr wird es bald ruhig in der Sauna. Der tolle Blick aus der Horizontsauna auf die vorüberziehenden kleinen Inselchen, das Sonne/Wolkenspiel, das seichte Wasser im Fjord und die saftig bewaldeten Berghänge, sind einfach traumhaft anzusehen. In der Seeluft auf dem Saunabalkon lasse ich mir den Fahrtwind um die Nase wehen, danach noch ein warmes Fußbad und die Entspannung ist perfekt.
Jetzt ist es mittlerweile bis nach Mitternacht hell. Ich verliere das Zeitgefühl, da macht sich eine Innenkabine gar nicht schlecht – hier ist es dunkel und ich kann gut schlafen.
Landgang Svartisen Gletscher Sonnenaufgang: 01:33 – Sonnenuntergang: 00:40 Weiter geht´s nach Norden. Morgens teste ich eine von 4 Alpha Liegen im SPA (18 Euro/30 Min.) und fühle mich wie ein Baby im Mutterleib, totale Tiefenentspannung.
Wir liegen auf Reede und fahren mit dem Tenderboot an Land. Eine Wanderung (2 Stunden pro Strecke) bringt uns zur Gletscherzunge. Sie breitet sich majestätisch vor uns aus: Stahlblaues Eis, soweit das Auge reicht! Später an Bord habe ich nochmal einen Wahnsinnsblick auf die Berghänge, unterm Dach in der „Himmel und Meer“ Lounge.
Landgang Lofoten. Sonnenaufgang: – Sonnenuntergang: – Sie bleibt! Auch heute liegen wir wieder auf Reede und tendern zum Hafen von Leknes auf den Lofoten. Mein Landprogramm: die Insel Flakstadoy, Sund und Nusfjord“, um 13:30 gehe ich von Bord.
Was für eine grandiose Landschaft! Bei strahlendem Sonnenschein, zarten Wölkchen, leichtem Wind präsentieren sich die Lofoten von ihrer wirklich allerschönsten Seite. Die Granitfelsen fallen steil ins Meer hinab, saftiges Grün und Blumen in voller Blüte, Schafe laufen umher. Das Meer türkisblau, die Strände weiß – wow, das ist atemberaubend! Die Flakstad Kirche , das Örtchen Sund und das Fischerdorf im Nußfjord besuchen wir auf unserer Tour. Mit einer frisch gebackenen Waffel mit Himmbeersauce sitze ich vor einem rustikalen roten Holzhaus in Sund und schaue auf den Hafen und die Fischerboote.
Die Lofoten werden vom Golfstrom beeinflußt, dadurch liegt im Winter die Durchschnittstemeperatur nur bei -1 Grad und im Sommer kann es auch mal locker 30 Grad werden.
Ein Tipp für Golfer: buchen Sie den Ausflug Lofoten Golf Links. Die Leistungen beinhalten Transfer zum Golfplatz,Greenfee, Trolley/Token und Cocktail+Canapes bei Rückkehr an Bord. Golfen Sie in einmalig schöner Natur direkt am Meer mit einer kleinen Gruppe von Gleichgesinnten. Die glücklichen und zufriedenen Gesichter der Gäste sagten mehr als tausend Wort nach Rückkehr auf der Mein Schiff!!! (Preis: 139 Euro pro Person)
Heute Abend testen wir das Restaurant „Surf and Turf“ Es wird ein hervorragendes Steak serviert. Preisbeispiel 200 gr. Rib Eye mit Stilton gratiniert und Erdbeer Koriander Salsa inkl. 1 Glas Cabernet Sauvignon 25 Euro pro Person.
Seetag
Sonnenaufgang: – Sonnenuntergang: Das Programm an einem Seetag wie heute: Weiterbildungskurse (z.B. Bildbearbeitung) kreative Workshops (Bernstein schnitzen), Kochkurse oder ein Kochduell zwischen Gast und Chefkoch… oder entspannen! Eingepackt in eine Windjacke macht es Spaß, sich in eine Hängematte zu legen und sich die frische Luft um die Nase wehen zu lassen.
Einmaliges Erlebnis: Nachts um 2 Uhr an der Reeling stehen auf die imposanten Felsformationen in der Ferne und die Mitternachtssonne schauen. Es ist hell. Zeitgefühl, Tag / Nachtrythmus? scheint irgendwie nicht mehr vorhanden…
Landgang Honningsvag, Nordkap. Sonnenaufgang: – Sonnenuntergang: Frühmorgens kommen wir im Hafen von Honningsvag – unser Ausgangspunkt für die Nordkaptour – an. Die Tenderboote bringen uns an Land. Wir mieten ein Taxi. Der Fahrer zeigt uns das nördlichste Fischerdorf der Welt, wir machen Bekanntschaft mit Königskrabben, bestaunen die sehr karge von Schneeflecken übersähte Landschaft der Nordkap Region und besuchen das Örtchen Honningsvag. Hier, über 2000 km von Oslo entfernt, lebt es sich sehr beschaulich.
Wir haben sehr viel Glück mit dem Wetter, die Sonne strahlt vom Himmel und wir gleiten gegen 16 Uhr am Nordkap Felsen vorbei. Was für ein Anblick, Gänsehaut – Atmosphäre!
Seetag. Sonnenaufgang: – Sonnenuntergang: Seeluft macht ja bekanntlich hungrig, daher heißt es am Morgen erstmal wieder: Frühstück im La Vela im sonnigen Wintergarten genießen. Nur, ach Du Schreck, die Hose wird langsam ganz schön eng. Meine Empfehlung: Sport! im Fitnessbereich auf Deck 11 kann sich jeder nach Lust und Laune fit halten und Kalorien verbrennen. Ob modernste Fintessgeräte, Pilates, Cycling, Bauch/Beine/Po, Yoga oder Powergymnastik, um nur einen Teil des Angebotes zu nennen, die Kursauswahl ist vielfältig. Es kann auch ein Personal Trainer gebucht werden, der ein individuelles Fitness Programm zusammenstellen kann.
Wer am Abend das Tanzbein schwingen will, findet in der Abtanzbar die passende Musik. Mann muß es einfach mal erlebt haben. Morgens um 02:00 auf der Tanzfläche die Hüften schwingen und sich die Sonne ins Gesicht scheinen lassen. Abgefahrene Atmosphäre…
Landgang Bergen Sonnenaufgang: 04:13 Sonnenuntergang 23:05
Auf der Fahrt nach Bergen gleiten wir an unzähligen Inseln und Inselchen vorbei, bevor unser Kapitän die Mein Schiff elegant und zielsicher in den Hafen von Bergen direkt neben die Costa Atlantica navigiert. Die regenreichste Stadt Europas zeigt sich von ihrer Schokoladenseite. Extra für uns strahlt die Sonne vom blauen Himmel. Danke!
Gegen 13:00 gehen wir von Bord und erkunden zu Fuß die Innenstadt, den Fischmarkt und den alten Stadtteil Bryggen, der aufgrund seiner hanseatischen Baukunst den Titel Weltkulturerbe der UNESCO trägt. Auf dem Markt erstehe ich eine Norwegerkappe, kleine Erinnerung an meinen Reise. Echt lohnenswert ist die Fahrt mit der Zahnradbahn in 8 min auf das Floyfjell Plateau, von wo aus man einen fantastischen Blick auf Bergen und die gesamte Umgebung hat.
Seetag. Heute ist Schluß mit schönem Wetter. Es regnet, die See ist rauh und die Sicht schlecht. Ja, langsam geht meine traumhafte Reise zu Ende. Will uns Petrus schon mal auf den Alltag vorbereiten und schickt deshalb stürmisches Wetter? Was hatten wir nur für ein Glück in den letzten 10 Tagen..
Ankunft in Kiel Letztes Frühstück. Um 9:00 Uhr muß das Gepäck aus der Kabine raus. Also los… Adieu, es war schön mit Dir – rufe ich der Mein Schiff zu und steige in den Bus ein. Sehr sicher bis zum nächsten Mal!
Ihre Sibylle Georgi