Namibia, Botswana und Simbabwe. Letzte Vorbereitungen; morgen gehts los, zu einer Afrika – Rundreise mit Gebeco. Ich bin total im Reisefieber.
1. Tag – 10.000 Kilometer und endlich da.
Wir landen in Windhoek. Der Flug war lang. Und nochmal 350 km Fahrt in den Norden Namibias zum Waterberg Plateau. Puh, nach gut 10.000 km endlich am Ziel! Namibia ist doppelt so gross wie Deutschland und hat nur 2 Millionen Einwohner, dafür spektakuläre Natur. Eine beliebte Rundreise durch Namibia heißt „Luxus der Weite“ – jetzt ahne ich, welche Dimension das hat.
2. Tag
07:00 morgens, ich sitze auf der Terrasse des Waterberg Restcamps und lasse meinen Blick ueber die weite Ebende gleiten. Ausser Vogelstimmen hoere ich nichts. Stille, Ruhe und Zeit zum Durchatmen und Gedanken sortieren…
Die ersten 140 km legen wir heute auf einer Sandstrasse zurueck. Wir stoppen immer wieder und fotografieren die Tiere am Wegesrand. Unser Guide und gleichzeitig Fahrer Uwe (seine Familie ist seit 3 Generationen in Namibia) macht uns auf die teilweise im Gestruepp versteckten Tiere aufmerksam. Warzenschweine, Mungos, Oryxantilopen, Pillendreher (grosser Kaefer), Perlhuehner und Affen sehen wir.
Weiter gehts. In Grootfontein schnell noch in den groessten Supermarkt der Stadt, wir ruesten uns aus mit Essen/Trinken und Dingen, die man sonst noch so braucht, da es gleich losgeht ins pure Afrika. Auf dem Weg nach Rundu erstehe ich einen Helicopter und eine kleine Maske, beides aus Holz und handgeschnitzt von einem Namibier, der in einer urigen Huette am Strassenrand lebt. Die Kinder laufen sofort auf uns zu, strahlen uns an, lachen und tanzen. Ich bin ganz angetan und lache gleich zuerueck, ach herrlich.
Gerade komme ich vom Abendessen. Es gab Kudusteak und warmem Malva Pudding, dazu einen leichten Weisswein. Und jetzt kommts: Unter dem gigantischen Sternenhimmel Afrikas, auf einer mit Fackeln beleuchteten Terrasse am Okawangofluss mit Blick ueber die gruene Grenze nach Angola.
3. Tag – Caprivi
Auf dem Weg durch den Caprivi Zipfel machen wir Bekanntschaft mit einem grassgruenen Chamäleon. Wir sehen Popa Falls mit vielen kleinen rauschenden Wasserfaellen und checken abends in der Namushasha Lodge in der Naehe von Kongola ein. Wunderschoen direkt am Kwando Fluss gelegen, mit Sundowner – Terrasse am Wasser Unsere Bungalows natuerlich mit Blick in die Flusslandschaft.
Am fruehen Abend unternehmen wir mit kleinen Motorbooten eine „Wasserpirschfahrt“, entdecken viele Hippos, Kormorane und Pelikane und verschwenderisch schoene Wasserrosen. Mir stockt fast der Atem, als ein Flusspferd direkt neben uns aus dem Wasser auftaucht und sein imposantes Maul aufreisst. Auch Krokodile sichten wir und sind nach der Fahrt erfuellt mit neuen Eindruecken. Nach dem Abendessen sitzen wir noch gemeinsam am Lagerfeuer und lauschen den vielen Tierstimmen (Loewen ,Nilpferden).
Heute passieren wir die Grenze zwischen Namibia und Botswana und fahren durch den Chobe Nationalpark. Was für ein Tierreichtum: Hier leben sie, fast ungestört: Zebras, Giraffen, Elefanten, Paviane und Bueffel. Mein absolutes Highlight ist die Fahrt auf dem Chobe Fluss am Nachmittag. Elefantenherden stehen am Ufer, grasen, „duschen“ sich im Wasser und an Land, Muttertiere helfen ihren Jungen aus den Badestellen wieder rauszukrabbeln. Majestaetisch durchqueren betagte Elefanten den Fluss, Krokodile sonnen sich am Ufer. Maechtige Flussperde tauchen in kleinen Gruppen aus dem Wasser auf und verschwinden wieder. Wir fahren langsam in den Sonnenuntergang, geniessen die Weite der Landschaft. Gaensehautatmosphaere!!!
4. Tag
Um 06:00 Uhr morgens brechen wir zur Morgenpirsch auf. Ein leichter Nebel liegt noch ueber der Flusslandschaft und huellt sie ein, mystisch und ein wenig maerchenhaft.
Wir werden belohnt mit fantastischen Ausblicken auf die Chobeflusslandschaft. Ein Loewenpaerchen gaehnt uns an. Antilopen, Giraffen, Elefanten kreuzen unseren Weg, den wir in einem offenen Gelaendewagen befahren.
Nach der Pirsch freuen wir uns auf ein kräftiges Frühstück und eine bequeme Liege, auf der die Eindrücke erstmal verarbeitet werden.
Dann geht weiter mit dem Bus über die Grenze nach Simbabwe. Wir überholen lange Trucks, die geduldig an der Grenze auf Einlaß ins Nachbarland warten. Wir haben Glück und dürfen gleich weiter Richtung Victoria fahren. In freudiger Erwartung betreten wir das legendäre Victoria Falls Hotel. Das koloniale Ambiente im british Style versprüht einen ganz eigenen Charme. Queen Mary und diverse Wildtierköpfe hängen in stiller Eintracht nebeneinander an den Wänden. Auf der Terrasse der erste Blick auf den Naturpark der Victoria Fälle. Von Ferne sieht man die Gischt des „rauschenden Donners“ in den Himmel aufsteigen. Bombastisch. Kleiner gehts nicht.
Wir wandern entlang der Fälle, feiner Regen fällt auf uns nieder. Das Tosen der Fälle, diese Macht des herabstürzenden Wassers – beeindruckend.
Der absolute Höhepunkt des Tages erwartet uns – ein Helicopterflug über den Victoria Fällen. Mein Herz klopft, ich steige ein in den Hubschrauber, der geschickt und schnell vom Boden abhebt. In wilden Kurven fliegen wir mehrfach über den Naturpark der Fälle und über den Sambesi Fluß – ohne Worte …
Nach so viel Aufregung genehmige ich mir erstmal einen Gin an der Bar des Victoria Falls Hotels. Die Sonne verschwindet langsam, der Mond geht auf . Zum Abschied dinnieren wir im Ballsaal des Hauses bei Pianomusik und lassen unsere Erlebnisse Revue passieren.
6. Tag
Der letzte Morgen. Was für eine Reise durch den Süden Afrikas. Leider ist sie hier zu Ende.
Africa magic – du unvergesslicher Kontinent!
Sibylle Georgi
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