Kommen Sie ab 26. November mit auf eine Entdeckungsreise (wenn auch leider nur virtuell) nach Tansania und erleben Ostafrika hautnah. Für dieses ganz besondere Erlebnis reisen wir zu zehnt auf die Hatari Lodge und ins Shu`mata Camp in Tansania am Fuße des Kilimanjaros.
Die Koffer sind fast gepackt und wir sind für jedes Wetter gerüstet. Zudem Wanderschuhe, Taschenlampe, Sonnenbrille, Pflaster, Geschenke für das Momella Projekt… was noch? Reisepass und Impfausweis – Treffpunkt Berlin-Tegel am Samstag früh um 4.45 Uhr! Dann geht es mit KLM via Amsterdam nach Kilimanjaro Intl. Airport.
Meine Co-Autorin Marianne Gabel ist mit dabei und wir versuchen (sofern wir eine Internetverbindung haben!) Ihnen die schönsten Eindrücke ins vorweihnachtliche Deutschland zu senden. Wir sind alle in großer Vorfreude, der Countdown läuft – Safari Njema!
Freitag, 25. November
Ich packe meinen Koffer und nehme mit: nahezu unzählige Blei- und Buntstifte, Malblöcke, Schulhefte, Wasserfarben, Zahnbürsten, Holzspielsachen, einen Drachen (vielen Dank an Marianne Gabel, meine Kollegen und Matthias) – dies alles für die Kinder des Watoto Projekts. Zum Glück ist die Freigepäckmenge bei KLM 2 x 23 kg 🙂
26.11.
Frühstücksgrüße aus Amsterdam – jetzt geht es los, wir sind nahezu vollständig…. und können uns nicht mehr stündlich melden!
Tansania
Hatari Tag 1
2 Weckrufe standen zur Wahl:
1) wenn Wetter es zu lässt (es ließ natürlich) wecken um 6.oo Uhr um den Sonnenaufgang am Kilimanjaro erleben.
2) wecken zur Wunschzeit mit Tee oder Kaffee auf dem Zimmer
Frühstücksbüfett zwischen 8.30 und 9.30 Uhr mit einem Fachgespräch zwischen 10 Personen welchen Sonnenschutzfaktor man denn nun bei diesem strahlenden Sonnenschein heute aufträgt
9.30 Abfahrt zum Mount Meru. Mit offiziell 4.562,13 Höhe ist er der zweithöchste Berg in Tansania und damit einer der höchsten Berge Afrikas. Umgeben vom Arusha Nationalpark liegt er ca. 65 km vom Kilimanjaro entfernt. Letzte kleinere Eruption im Jahr 1910.
Erfahrene Reisende hatten natürlich mehrere Jacken zum Wechseln im Rucksack, Autor hatte dummerweise darauf verzichtet.
Fahrt über Stock, Lavagestein durch einen dichten Regenwald der als Filmkulisse dienen könnte.
Nach einer 3-stündigen Fahrt parken auf einer kleinen Lichtung und 60 min. strammer Fußmarsch ging es bis an den Kraterrand. Sonne legte Pause ein, 3 Tropfen fielen vom Himmel, nur 3 !!
Oben angekommen auf 2.600 Meter über Null sah es aus wie in der Kulisse von „Herr der Ringe“ – nur beeindruckender.
Anschließend Picknick an einem kleinen Wasserfall, von uns genannt „little Niagara“. Lecker Essen aus dem 3 Etagenhenkelmann, anschließend Kaffee, Tee, Muffins
Auf dem Rückweg schaute ein Giraffenkopf sehr interessiert aus dem Gebüsch an, der Größe nach zu urteilen muss es die größte Giraffe in Tansania gewesen sein, den Rest ihres Körpers hatte sie leider im Busch versteckt. Wer nie Giraffen in einem so weitläufigen Tal wie hier an der Hatari Lodge gesehen hat, weiß gar nicht wie elegant sich diese Tiere bewegen können.
Zudem grasende Büffel zum Greifen nah – alle haben den Jeep wieder heile erreicht. Ein Glück. Der Sicherheitshinweis: Sollten die Büffel auf uns zu rennen dann bitte flach auf den Boden legen und ABWARTEN!
Jetzt 19.00, nach einem kleinen Gospelkonzert der Einwohner des Momella Dorfes, haben sich irgendwie die 9 Mitreisenden verstreut.
Abendessen 19.30, schnell und tief schlafen, morgen geht es weiter ins Shu’mata Camp. ohne Internet!
Shu’mata camp oder auch edel Camping in der Savanne
Letzte Nacht meinte es der Regengott sehr gut mit dem Landstrich um den Kili, nur dem Weg zum Camp tat das nicht so gut.
Heute gegen 11.oo Uhr ging’s ab über Stock und Stein (ja Herr Kästner, endlich glaube ich Ihnen, dass dies alles die Überbleisel des letzten Vulkanausbruches sind) durch die Savanne. Wobei sich EMMA ziemlich anstrengen mußte, immerhin ist das Mädel schon 30 Jahre alt ! An einigen Stellen durften wir aussteigen, zu viel Last tut ihren Achsen nicht gut.
Immer in Richtung der 7 Schwestern ( kleine Bergkette von denen es weltweit noch Verwandte in anderen Ländern gibt, also wer die Schwestern aus Schottland kennt, — nein so weit ging die Fahrt dann doch nicht) .
Unterwegs unterernährte Rinder, gutgenährte Esel ( sag noch nie mehr einer doofer Esel), Gazellen auf der Flucht vor EMMA und die ersten Massai. Modebewusst in jeder Saison mit ihren farbenprächtigen Klamotten, während wir uns ja alle der Umgebung in der Einheitsfarbe beige, kaki, schlamm kleideten.
Warum trägt man eigentlich in der Savanne und im Busch diese Unfarbe?
Dann eine letzte Steigung (die es dafür insich hatte) und vor uns standen oben auf dem Berg das kuschlig eingerichtete Wohnzimmer mit Speisesaal und Bar. Der Knaller schlechthin.
Das Empfangskomitee, sehr gepflegte gekleidete Massai stand stramm und zwischen Ihnen hörte man leise Anweisungen in einem merkwürdigen englischen Singsang. Franko – der Campleiter aus Sachsen. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen, außer dass er sehr hilfsbereit und lustig ist, aber ein Sachse inmitten einer Truppe Massaiangestellter oben auf einem Berg im Nirgendwo von Tansania muss von Geburt schon Humor haben.
Nach dem Lunch (lecker Nudeln und Salat) fühlte ich mich beim Blick ins weite Tal wie Karen Blixen die auf Finch Sowieso wartet. Ich bin wahrlich eine Großstadtgöre, aber diesen Blick kann man wirklich schwer in Worte kleiden so friedlich und schön kann die Erde sein.
Anschließend gab es eine kleine Begehung der Massai-Pharmazieherstelllung, so habe ich es verstanden und zum Sundowner auf einen anderen Berg.
So – jetzt muss ich mal schnell aufhören, mein Gaul wartet schon draußen, ich muss noch John Wayne suchen, der hat bei mir auf der Terrasse seine Sanitärtasche vergessen.
Shu’mata Camp
2. Tag
Wer nie Elefanten so nahe war, weiß nicht wie schnell Adrenalin durch den Körper fließt. Verdammt frühe Ausfahrt mit 2 Fahrzeugen, wir saßen natürlich wieder kerzengerade in EMMA, besser vielleicht -auf- Emma.
Und ehrlich gesagt läßt sich nicht mehr genau ermitteln ob wir sechs neidisch auf diese wirklich spannende Nähe zu „Dumbo“ waren, die anderen vier bedauerten oder einfach nur das immer kleiner werden der Menschen im uns gegenüben Fahrzeug belustigend fanden.
Eine Person verschwand total – hinter dem Sitz, andere rückten immer mehr zur Mitte und Frau Schein hing fast bis zur Taille aus dem Auto und guckte dem Elefanten direkt ins Auge.
3. Tag
Treffen 6.30 nach einer viel zu kurzen Nacht, Kaffee für jeden von uns am eigenen Zelt. Nacht war so kurz weil ein Teil der Gruppe sich entschloss Jessica moralische Unterstützung bei Ihrer Suche nach einer Großkatze ( besonders erwünscht war ein Leopard) zu leisten und mit den Rangern in die Nacht fuhr.
Nix Großkatze, dafür kleine Augen bei allen beteiligten.
Verabredung in einem Massai-Boma zum quatschen was es denn so alles Neues gibt im Dorf, bisschen „Villa“ begucken und selbstgemachten und getragenen! Schmuck shoppen.
Also umziehen werde ich nicht und ein Wohnungstausch ist auch nicht mehr geplant. Aber es ist eine nette Idee mitten im Kleinstdorf, man kann es auch Familiendorf nennen, in der Mitte ein Treffpunkt für alle zu haben, der sich Abends in den Parkplatz für Kühe verwandelt. Warum Oma sich Oma allerdings nun auf den größten Kuhfladen setzte um sich das Treiben anzusehen ist mir noch jetzt schleierhaft.
Dann haben wir gemütlich im Grünen unser Frühstück eingenommen und dabei 5 Elefanten 50 m entfernt zugesehen wie diese sich das Biofrühstück mit dem Rüssel ab und ins Maul eindrehten.
Danach wollten wir mit Hilfe einiger Massai, die am Lions Guardians Projekt (Interessierte googeln bitte) mitwirken, endlich Jessicas Katze suchen. Katze war leider viel zu weit weg in Kenia wie das GPS sagte. Also fuhren wir dennoch fröhlich in Richtung Shu’mata zurück.
Ab hier lasse ich Fotos sprechen und möchte hinzufügen; wir waren nicht eine Sekunde in Sorge, haben viel gelacht und sind sehr fröhlich in Shu’mata gelandet, einer allerdings etwas blind hinter der Brille.
Wieder zurück auf Hatari: Besuch in der von der Momella Foundation gegründeten Vorschule
Die Foundation betreibt und finanziert natürlich auch, eine Vorschule für 25 Kinder die nach dem Montessori Prinzip geführt wird. Diese ganzheitliche Methode ist für hiesige Verhältnisse die einzige Möglichkeit Kinder an das Lernen zu führen und sie damit auf den Besuch der Grundschule vorzubereiten.
An diesem Besuch waren wir sehr interessiert und dank einiger Ratschläge von Herrn Kästner hatten wir Geschenke in den Koffern und Taschen. Von sehr dringend benötigten praktischen Dingen wie Zahnbürsten und Stifte zum schreiben und malen (von den Firmen Reidinger GmbH, pencils & tools aus Hammelburg und Zahnbürsten von Frisetta Kunststoff GmbH aus Schönau im Schwarzwald dankenswerterweise uns gespendet) über Holzspielzeug, Drachen, Malblöcken zu Springseilen und Fußbällen (10 Stück mit denen sich, da leider aufgeblasen geliefert, Herr Neubert schleppen mußte) waren wir recht gut sortiert.
Gut zu wissen, dass die Kinder- Welt überall gleich funktioniert. Die Zahnbürsten und Bleistifte wurden sehr dankbar von den beiden Lehrern in Empfang genommen ( die Kinder lernen in der Vorschule das Zähneputzen, werden aber leider nur dort dazu angehalten, deshalb verbleiben Zahnbürsten und Becher in der Schule).
Kaum rollten die Bälle aus dem Netz, die Springseile aus der Tüte, waren wir Erwachsenen, vorher mit großen, scheuen Augen beguckt, total abgemeldet. Wer noch etwas Kontakt mit den Kindern haben wollte mußte jetzt selbst springen oder Fußball spielen.
Nun ja- selbst Einstein wird in dem Alter lieber gespielt haben als zu zeigen wie man sich die Zähne putzt.
Im Anschluss ging es in die „Little Serengeti“ – zum Original verschwindet klein aber wunderschön…
Am letzen Tag der Reise wurde es historisch. Auf den Spuren von Margarete Trappe, die unweit der Hatari Lodge zu Hause war. Die Mutter der Massai, die Ostafrika für sich entdeckte und eins mit dem Land und der Natur wurde. Spannender als jede Buffalo-Bill Geschichte sind die Abendteuer dieser Frau. Und hier war ihr Lebensmittelpunkt für viele spannende Jahre.
Nun heißt es leider Abscheid nehmen:
In Berlin angekommen und ausgeschlafen, ganz persönliche Worte zum Abschluss dieser Reise.
Wer auf die Hatari Lodge und/oder auch nur nach Shu’mata fährt um die „Big Five“ zu sehen und um damit hinter jedem dieser großartigen Tiere einen Haken – ich habe gesehen – zu machen, ist hier am falschen Ort.
Wer sich auf unerwartete Begegnungen mit uns unbekannten oder nur aus dem Zoo bekannten Tieren einlassen kann, ist am richtigen Ort. Wer die Landschaft genießen kann, den kaum zu glaubenden Wechsel von dichtem, bewaldetem Grün, große Wiesen mit weißem Blütenteppich bis zu sandiger Steppe erleben will, und das in ganz kurzer Reihenfolge bei einer Ausfahrt, wer sein Frühstück gern mal mitten im Gelände einnimmt und völlig überraschend 5 Elefanten ebenfalls beim frühstücken zu sehen darf (DARF – denn wir sind Gast in deren Zuhause!) und sich daran begeistern kann, ist hier genau richtig.
Wer sich an den liebevoll dekorierten Zimmern/Zelten, am Sammelteeservice beim five o`clock tea erfreuen kann, wird sich hier fühlen wie aus dem Film „Out of Africa“ gesprungen.
Ich persönlich liebe Luxushotels, spannende Großstädte überall auf der Welt, W-lan rund um die Uhr und Licht ohne Stromsperre und ja – ich habe schon einmal eine Safari gemacht und die Big Five damals abgehakt. Als ich von Shu’mata zurück auf die Hatari Lodge kam rutschte mir in einem Gespräch heraus – wir auf Shu’mata…
Vor die Wahl gestellt hat meinem Seelenleben und meinem Erlebnisdrang diese Reise mehr gegeben. Und ohne Erwartung habe ich dennoch bis auf einen Löwen Gnus, Antilopen, Giraffen (und die direkt vor meinem Zimmer), Büffel, Elefanten mit ihren Babys, seltene bunte Vögel, die schönsten Schmetterlinge, Libellen, mir ständig den early morning Keks klauende Affen, etc. etc. gesehen. Aber eben anders, nicht im Planquadrat sowieso, sondern gemütlich umher wandernde Tiere in ihren eigenen Lebensbereich.
Ich rate jedem der diesen Flecken Tansanias besucht, fragen Sie viel. Nur mit gucken kann man ein Land nicht einmal im Ansatz erfühlen. Wir so unterschiedliche geartete kleine Reisegruppe haben viel gefragt, uns wurde sowohl auf Hatari als auch auf Shu‘ mata jede noch so unmöglich erscheinende Frage mit sehr viel Geduld von den Eigentümern, Angestellten und uns herumführenden Rangern beantwortet. Das geht aber wohl nur wenn man das Land liebt so wie Marlies und Jörg Gabriel, die natürlich auch ihre Angestellten so ausgesucht haben, dass sie die gleiche Liebe und den Stolz in sich tragen. Klingt pathetisch, ist aber genauso.
Großes Danke auch an den Manager des Shu’mata Camp, Franko aus Leipsch. Der geborene wohlfühl-Hotel-Manager.
Ich bin allen Mitreisenden dankbar, dass sie mich ertragen haben ( is ja man nicht so einfach), ich bin der TUI Berlin dankbar, dass man mir diese spezielle Reise angeboten hat und ich bin (hier spreche ich mit Sicherheit für uns alle 9!) Herrn Kästner sehr dankbar für seine unerhörte Geduld. Von: haben sie schon bis können sie mal über machen sie mal – – – hat er klaglos alles über sich ergehen lassen.
Ihr Jörg Kästner
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